CH-Eröffnung: Technische Erholung – wie weiter?

Der SMI habe kurzfristig Spielraum für eine Erholung bis auf etwa 8’720, schreibt die Deutsche Bank denn auch in einem technischen Kommentar.


Allerdings ist sie für den weiteren Verlauf nicht sehr optimistisch. Nach einem solchen Manöver wäre der Markt wohl sehr verwundbar, meint sie. Auch aus fundamentaler Sicht sind die meisten Akteure eher vorsichtig: Die Marktteilnehmer diskutierten weiter den bestehenden Zinssenkungsspielraum der US-Notenbank und wie die Aktienmärkte auf eine (erwartete) Zinssenkung nächste Woche reagieren könnte, heisst es.


Weitere Hinweise in dieser Richtung und dementsprechend mögliche Impulse seien heute besonders noch von einer Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke in Berlin am späten Nachmittag zu erwarten.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis 09.30 Uhr 63,56 Punkte bzw. 0,74% auf den Stand von 8’676,04 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) avanciert 0,71% auf 1’309,74 Punkte, der breitere Swiss Performance Index (SPI) 0,69% auf 7’057,58 Punkte.


Stark kursbewegende Unternehmensnews bei den SMI-Titeln sind keine vorhanden. Unter den grössten Gewinnern sind einige zyklische Werte, die zuvor phasenweise deutlich an Wert eingebüsst hatten wie etwa ABB (+1,9% auf 27,38 CHF) oder Holcim (+0,9% auf 122,60 CHF).


Stark tendieren aber auch Baloise (+1,3% auf 112,40 CHF), die letzte Woche gute Halbjahreszahlen vorgelegt haben und dementsprechend von Anschlusskäufen profitieren. Zudem gehören Syngenta (+1,1%), Nobel Biocare (+1,1%), Julius Bär (+1,0%) und Nestlé (+1,0%) zu den grössten Gewinnern.


ZFS legen 1,0% auf 340,75 CHF. Der Versicherer hat heute Schadenschätzungen für die Unwetter vom Juli in Grossbritannien veröffentlicht. Er geht aus von Schäden, die die Summe von 260 Mio USD nicht übersteigen und die im dritten Quartal verbucht werden. Bereits im Juni hatte ZFS 400 Mio USD Schäden für die damaligen Unwetter in Grossbritannien erlitten.


Verlierer gibt es derzeit keine. Am Schluss der SMI-Tabelle stehen Ciba SC (+0,1% auf 61,90 CHF) sowie Adecco (+0,3% auf 73,85 CHF), ohne dass allerdings fundamentale News dazu vorhanden wären. Adecco dürfte weiter von den schwachen US-Arbeitsmarktdaten gebremst werden. Ebenfalls unterdurchschnittlich ist die Erholung bei den Banken CS (+0,4% auf 76,30 CHF) und UBS (+0,4% auf 61,00 CHF). Die Banken stünden nach wie vor unter ‹Generalverdacht› und dürften weiter unter der Kredit-Krise und Finanzkrise leiden, heisst es dazu.


Novartis (+0,6% auf 63,30 CHF) liegen im SMI-Durchschnitt. Der Pharmakonzern wird morgen Mittwoch den Investoren einen Update über die Pipeline und die weiteren Unternehmenspläne geben. Die heutige Meldung, dass demnächst ein EPO-Generikum auf den Markt kommt, ist dagegen wenig überraschend.


Im breiten Markt verlieren Meyer Burger nach Halbjahreszahlen 1,5%. Der Anbieter von Sägemaschinen und Systemlösungen hatte insbesondere als Folge hoher Vorleistungen mit dem zum Halbjahr ausgewiesenen EBIT und Reingewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt. Jelmoli I gewinnen dagegen nach Halbjahreszahlen 1,7% und Swiss Prime Site 0,5%. Sika büssen 0,3% ein. Der Bauchemiehersteller hat den Finanzchef ausgewechselt.


Basilea (+0,9%) profitieren dagegen von der beantragten EU-Zulassung für Alitretinoin gegen Handekzeme. Zu den grössten Gewinner gehören zudem SHL (+5,6%) und Flughafen Zürich (+3,9%). (awp/mc/pg)

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