CH-Eröffnung: Uneinheitlich – Bankenwerte erneut schwach

Der Dow Jones Index hatte am Vorabend nach einem sehr volatilen Handelstag nahe seinem Tageshoch geschlossen und der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen 60 Punkte über seinem Niveau zum europäischem Schlussstand vom Vortag. Belastende Vorgaben liefern dagegen die Schlussstände aus Asien.


Von der Nachrichtenseite gibt es am Berichtstag wenig Impulse. Händler rechnen denn auch mit geringeren Handelsvolumina und einem eher richtungslosen Geschäft. Am Nachmittag könnten diverse US-Konjunkturdaten nochmal für Bewegung sorgen. So stehen die Hypothekenanträge, die Verbraucherpreise Oktober, die Realeinkommen Oktober, die Baugenehmigungen und -beginne Oktober sowie die Angaben zu den Rohöllagerbeständen zur Publikation an. Von Interesse seien davon vor allem die Verbraucherpreise, die, falls sie gefallen sind, die Tür für eine Zinssenkung weiter aufstossen könnten, meinte ein Marktbeobachter.


Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis 9.30 Uhr um 9,42 Punkte bzw. 0,17% auf 5’685,00 Zähler. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,07% auf 774,31 Stellen, der breite Markt SPI gewinnt wiederum 0,06% auf 4’666,67 Punkte vor.


Die Bankenwerte, die gestern bereits stark unter Druck standen, belegen auch heute die Verliererränge. Die grössten Verluste schreiben dabei CS (-3,4% auf 29,80 CHF). UBS halten sich kaum besser und notieren mit -3,2% auf 12,84 CHF auf einem neuen Allzeittief. Julius Bär (-0,2% auf 40,34 CHF) notieren dagegen kaum verändert. Morgan Stanley hat vor dem Hintergrund von negativen Währungseffekten sowie Geldabflüssen im Asset Management ihre Schätzungen für die Titel von Julius Bär für das nächste Jahr um rund 13% reduziert und folglich das Kursziel auf 59 (68) CHF angepasst.


Unter den Assekuranzen verlieren ZFS (-2,3% auf 210,20 CHF) und Swiss Re (-2,2% auf 41,16 CHF) besonders deutlich. Swiss Life sinken (-0,7% auf 76,40 CHF) etwas moderater. Der Versicherer will im kommenden Jahr Stellen streichen. Das Unternehmen müsse die Effizienz weiter steigern, um die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten, sagte CEO Bruno in einem Zeitungsinterview.


Bâloise (+4,6% auf 66,50 CHF) halten dagegen die Spitzenposition im SMI/SLI und weiten ihre Vortagesgewinne aus. Das Unternehmen hat am Dienstag die Anleger mit soliden Neunmonatszahlen überzeugt und den Handel als Tagesgewinner beendet.


Novartis (+1,5% auf 59,05 CHF) schreiben ebenfalls grössere Gewinne. Der Pharmakonzern veranstaltet heute einen «Investor Event». Im Vorfeld des Anlasses hat das Unternehmen über seine wachsende Pipeline an Produktkandidaten auf der Basis von biologischen Wirkstoffen informiert. Gleichzeitig erklärte Novartis, dass der neuartige Bluthochdrucksenker Tekturna/Rasilez (Aliskiren) vor dem Patentablauf des «Blockbusters» Diovan für mehrere Therapieformen zugelassen werden soll.


Branchenkollegin Roche steigen derweil um 0,4% auf 171,70 CHF, trotz einem negativen Branchenbericht. Die Therapie von Krebserkrankungen mit dem Roche-Medikament Avastin (Bevacizumab) erhöhe das Thromboserisiko bei den Patienten «signifikant», heisst es in einer vom «The Journal of the American Medical Association» (JAMA) publizierten Studie.


Nestlé, die dritten defensiven Valoren im Bund, avancieren um 1,2% auf 45,74 CHF. Grössere Gewinne gibt es noch für Givaudan (+2,5% auf 830,00 CHF), Logitech (+1,9% auf 15,19 CHF) oder Swisscom (+1,0% auf 344,50 CHF).


Am breiten Markt steigen Valora um 5,1%. Das Unternehmen expandiert in Deutschland und hat gleichzeitig auch die früher gegebenen Umsatzziele bestätigt. LEM verlieren dagegen 2,0%. Der Hersteller von Elektronik-Komponenten plant den Abbau von ungefähr 10% der Mitarbeiter. Mit den Massnahmen soll die Kostenbasis an die derzeit schwache Marktsituation angepasst werden. Adval Tech sinken um 2,7%. Das Unternehmen hat die Umsatzprognose für das laufende Gesamtjahr reduziert.


Unter massivem Druck stehen erneut Arpida (-27,0%). Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat am Vortag Dokumente veröffentlicht, wonach Iclaprim das Kriterium der Gleichwertigkeit gegenüber dem Vergleichspräparat Linezolid nicht erfüllt. Die Aktie hat am Dienstag bereits mit einem Minus von 52,9% geschlossen. (awp/mc/ps/14)

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