CH-Eröffnung: Uneinheitlich – Roche setzen Gesamtmarkt unter Druck

Der Swiss Leader Index (SLI), indem die grosskapitalisierten Titel weniger Gewicht haben, steigt leicht an. Den weiteren Handelsverlauf könnten diverse Konjunkturdaten beeinflussen. Aus dem Euroraum wird die zweite Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Januar und die Einzelhandelsumsätze für Dezember erwartet. Am Nachmittag stehen in den USA die wöchentlichen Daten zu den Hypothekenanträgen, die Rohöllagerbestände sowie der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Januar an.


Bis um 09.30 Uhr sinkt der SMI um 0,49% oder 25,42 auf 5’192,19 Punkte. Die Roche-Abgaben drücken mit rund 67 Index-Punkten auf den SMI. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avanciert um 0,31% auf 737,72 Zähler. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, verliert 0,45% auf 4’294,89 Stellen zu.


Die Roche Genussscheine haben den Handel mit einem Kursrücksetzer von über 5% eröffnet und diese Abgaben gar noch ausgeweitet. Zum Berichtszeitpunkt büssen Roche 7,6% auf 150,30 CHF ein, das Tagestief liegt gar bei 146,90 CHF. Roche habe insgesamt solide Zahlen ausgewiesen, heisst es in einem Händlerkommentar. Negativ werden jedoch das unter den Erwartungen liegende Ergebnis und die tiefer ausgefallenen Margen interpretiert. Der Kurseinbruch wird aber von Marktbeobachtern als übertrieben angesehen.


Konkurrentin Novartis (Aktie: +0,6% auf 48,74 CHF) hat die Zahlen bereits publiziert und zeigt sich vom schwachen Roche-Ausweis wenig beeindruckt.


Fester zeigen sich Versicherer wie Bâloise (+1,0% auf 77,00 CHF) oder ZFS (+1,5% auf 204,60 CHF). Unterstützend dürfte eine Sektorstudie der Citigroup wirken. Die ersten Angaben des deutschen Versicherungskonzerns Munich Re werden dagegen als «durchzogen» bezeichnet. Gut wurden die steigenden Prämiensätze und das Festhalten an der Dividende gewertet. Kritisiert haben Marktbeobachter aber das etwas unter den Erwartungen zurückgeblieben Nettoergebnis. In der Schweiz wird am Donnerstag ZFS als erster Versicherer über das vergangenen Jahr berichten.


Bei Bâloise werden zudem Aussagen des neuen CEO Martin Strobel wohlwollend aufgenommen. Strobel hat in einem Zeitungsinterview die starke Bilanz in den Vordergrund gerückt und erklärte, dass das Aktienrückkaufprogramm fortgeführt und eine unveränderte Dividende an die Aktionäre ausbezahlt werden soll.


Die grössten Gewinne im SMI/SLI generieren derzeit Holcim (+2,3% auf 47,22 CHF) und UBS (+2,6% auf 13,59 CHF). CS haben sich nach anfänglicher Zurückhaltung in der Gewinnzone festgesetzt und steigen im Moment um 1,4% auf 30,24 CHF.


Die Luxusgüteraktien von Richemont (+1,5% auf 16,65 CHF) und Swatch (+1,3% auf 133,50 CHF) werden ebenfalls gesucht. Die Citigroup hat die Kaufempfehlung für die Titel des Bieler Uhrenkonzerns bestätigt. Allerdings wiesen die Analysten auch darauf hin, dass im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Schweizer Uhrenexporten von 8% gerechnet werden muss.


Im breiten Markt legen StarragHeckert um 2,0% zu. Der Fräsmaschinenhersteller hat erste Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr publiziert. Der Umsatz habe um mehr als 25% auf einen neuen Rekordwert gesteigert werden können. Allerdings sei 2009 mit einer rückläufigen Auftragsentwicklung zu rechnen, hiess es warnend. Für Emmi und Interroll wurden bislang nach deren Umsatzpublikationen noch keine Kurse gestellt.


Steigende Kurse sind etwa bei Harwanne (+3,9%), Swissquote (+3,6%) oder Dätwyler (+3,5%) am ausgeprägtesten. Auf der Gegenseite verlieren 4M Technologies (-9,1%), redIT (-8,3%) oder Airesis (-4,2%) stark an Wert. (awp/mc/ps/15)

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