CH-Mittag: Auf höherem Niveau seitwärts – Richemont an der Spitze

Es gebe kaum Unternehmensnachrichten, zudem seien aufgrund des Zürcher Sechseläutens viele Marktteilnehmer heute nicht aktiv an der Börse tätig. Kleinere Impulse könnten am Nachmittag noch von US-Konjunkturdaten kommen.


Im Verlaufe der Woche dürften die Volumen dann etwas anziehen, stehen doch diverse Q1-Zahlen oder Updates von SMI-Gesellschaften an (Roche, Synthes, Lonza, Swatch etc.). Daneben werden aber auch wichtige SPI-Unternehmen wie Logitech oder Actelion über das vergangene Quartal berichten.


Generell sind die Investoren wieder einiges optimistischer als noch vor ein paar Wochen. Bei der ZKB etwa heisst es in einem Kommentar, man sei weiter vorsichtig optimistisch, was die Entwicklung der Aktienmärkte angehe. Viele europäische Indizes hätten bereits wieder neue Jahreshöchststände erreicht, der SMI dürfte folgen. Der Schweizer Blue-Chips-Index hat sein bisheriges Jahreshoch am 19. Februar bei 9376,65 Punkten erreicht, was auch dem Allzeithoch entspricht. Auch aus technischer Sicht ist die ZKB für den hiesigen Markt weiter optimistisch.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis um 11.45 Uhr 58,68 Punkte bzw. 0,64% auf den Stand von 9’236,16 Zählern, der breitere Swiss Performance Index (SPI) legt derweil 45,65 Punkte bzw. 0,62% auf 7’411,41 zu.


Stärkster SMI-Wert um die Mittagszeit ist weiter Richemont (+2,0% auf 72,85 CHF). Der Luxusgüterkonzern profitiert laut Handelskreisen von den gegenwärtig laufenden Uhrenmessen in Basel und Genf. Die Messen seien für dies hiesige Industrie von grosser Bedeutung, würden doch bis zu 75% des jährlichen Volumens an diesem Messen bestellt, schreibt die Bank Vontobel. Sie zieht aufgrund der Bewertung Richemont dem anderen im SMI kotierten Uhrenkonzern – Swatch (I +1,0% auf 337,50 CHF, N +0,8% auf 68,35 CHF) – vor.


Gewinne von 1% oder mehr gibt es zudem für Julius Bär (+1,9%), Swiss Life (+1,8%), SGS (+1,7%), UBS (+1,4%), ABB (+1,4%), CSG (+1,3%), Clariant (+1,2%), ZFS (+1,0%).


Weiter im Aufwind stehen Novartis. Bereis am Freitag legte der Titel 1,8% zu und war damit für einen Grossteil des SMI-Anstiegs verantwortlich. Heute steigt das Papier erneut, derzeit sind es 0,7% auf 68,80 CHF. Novartis-CEO Daniel Vasella hat in der Wochenend-Presse (erneut) verlauten lassen, dass Biotech-Firmen ‹auf dem Radarschirm› stünden, zudem könnte das Geld aus dem Verkauf von Medical Nutrition und Gerber an Nestlé auch für Aktienrückkäufe eingesetzt werden. Auch Roche legen nochmals 0,4% auf 224,30 CHF zu, am Mittwoch stehen die Umsatzzahlen für das erste Quartal an.


Am stärksten unter Druck stehen Nobel Biocare (-0,7% auf 442,75 CHF). Das Medtech-Unternehmen wird nächste Woche Zahlen zum ersten Quartal liefern. Nestlé (-0,5% auf 481,250 CHF) verlieren trotz einer Kurszielerhöhung durch die UBS (auf 540 von 520 CHF).


Im breiten Markt profitieren Winterthur Technologie (+1,0%) von guten Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr und einer damit einhergehenden Erhöhung der Dividende.


Im Fokus stehen weiter auch Converium (-0,2%). Der Übernahmekampf mit der französischen Scor geht weiter und wird immer gehässiger. So wurde etwa von Scor-Seite am Wochenende ein Papier an die US-Börsenaufsicht SEC im Umlauf gebracht, in dem die Bezüge des Converium-Managements und -Verwaltungsrates bei einer Übernahme zu lesen sind.


Bei Implenia (-1,8%) kommt es dagegen zu ersten Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie im Anschluss an den Einstieg des britischen Hedge Fonds Laxey deutlich zugelegt hatte. Der Verwaltungsrat des Baukonzerns hat in dieser Sache die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) eingeschaltet.


Ascom (-0,9%) dürfte heute ebenfalls auf dem Radar der Investoren figurieren. Der Technologiekonzern führt heute Nachmittag seine Generalversammlung durch, Grossaktionär Ronny Pecik aus Österreich wird in Bern erwartet.


Zu den grössten SPI-Gewinnern gehören u.a. Pragmatica (+15,7%), SHL (+12,7%) und Actelion (+4,3%), am anderen Ende der Tabelle sind u.a. Afipa (-12,5%), Intersport (-8,1%) und Elma (-3,2%) zu finden. (awp/mc/gh)

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