CH-Mittag: Freundlich – Deutliche technische Erholung

Allzu optimistisch sind die Erwartungen allerdings nicht. Der SMI habe kurzfristig Spielraum für eine Erholung bis auf etwa 8’720, meint etwa die Deutsche Bank in einem technischen Kommentar. Nach einem solchen Manöver wäre der Markt dann aber wohl sehr verwundbar, so das Institut. Auch aus fundamentaler Sicht sind die meisten Akteure eher vorsichtig: Die Marktteilnehmer diskutierten weiter den bestehenden Zinssenkungsspielraum der US-Notenbank und wie die Aktienmärkte auf eine (erwartete) Zinssenkung nächste Woche reagieren könnten, heisst es.


Mögliche weitere Hinweise in diesem Zusammenhang erwarten sich Marktteilnehmer noch von einer Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke in Berlin am späten Nachmittag.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis 11.55 Uhr 96,28 Punkte bzw. 1,12% auf den Stand von 8’708,76 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) avanciert 1,04% auf 1’313,98 Punkte, der breitere Swiss Performance Index (SPI) 1,01% auf 7’079,96 Punkte.


Stark kursbewegende Unternehmensnews bei den SMI-Titeln sind keine vorhanden. Grösster Gewinner ist mit Julius Bär (+2,3% auf 77,30 CHF) einer der in letzter Zeit stark unter Druck gestandenen Bankentitel. Stark tendieren aber die Aktien des Versicherers Baloise (+2,0% auf 113,20 CHF), der letzte Woche gute Halbjahreszahlen vorgelegt hat und dessen Papiere jetzt von Anschlusskäufen profitieren. Aber auch ABB (+1,9% auf 27,40 CHF) können sich etwas von den jüngsten Tiefstständen lösen. Mehr als 1,5% im Plus stehen zudem noch Nobel Biocare und Syngenta.


Nach mittelmässigem Start gehören unter dessen auch Novartis zu den besten Performern. Der Pharmakonzern wird morgen Mittwoch den Investoren einen Update über die Pipeline und die weiteren Unternehmenspläne geben. Analysten erhoffen sich nach vielen Rückschlägen endlich wieder einmal Aufwind für den Titel. Die heutige Meldung, dass demnächst ein EPO-Generikum auf den Markt kommt, ist dagegen wenig überraschend.


ZFS legen 1,3% auf 341,75 CHF zu. Der Versicherer hat heute Schadenschätzungen für die Unwetter vom Juli in Grossbritannien veröffentlicht. Er geht aus von Schäden, die die Summe von 260 Mio USD nicht übersteigen und die im dritten Quartal verbucht werden. Für die Schäden vom Juni ebenfalls in Grossbritannien hatte ZFS bereits früher 400 Mio USD bekannt gegeben.


Einziger Verlier im SMI-Feld sind derzeit Ciba (-0,2% auf 61,70 CHF), dahinter folgt Clariant (unv. bei 15,25 CHF). Hier dürfte vor allem der steigende Ölpreis eine wichtige Rolle spielen, heisst es in Börsenkreisen. Nach den Chemiewerten folgen Swiss Re und Swatch N mit einem Plus von je 0,3%.


Im breiten Markt legen Meyer Burger nach Halbjahreszahlen unterdessen 0,3% zu, eröffnet hat der Titel noch mit einem Minus von knapp 5%. Der Anbieter von Sägemaschinen und Systemlösungen hatte insbesondere als Folge hoher Vorleistungen mit dem zum Halbjahr ausgewiesenen EBIT und Reingewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt, doch die Führungsspitze hat sich im Laufe des Morgens vor den Medien optimistisch auch für 2008 geäussert.


Jelmoli I gewinnen nach Halbjahreszahlen 2,2%, Swiss Prime Site 1,4% und Cicor stehen bei minimalen Volumen unverändert. Sika legen nach Rückschlägen zu Beginn jetzt 0,1% zu. Der Bauchemiehersteller hat den Finanzchef ausgewechselt.


Basilea (+2,3%) profitieren von den in mehreren Ländern Europas beantragten Zulassung für Alitretinoin gegen Handekzeme. Grössere Gewinne gibt es zudem u.a. für Von Roll (+5,1%), SHL (+4,6%), Bossard (+4,4%) oder Messe Schweiz (+4,4%). Stark unter Druck sind dagegen Elma (-8,4%) oder COS (-5,0%). (awp/mc/gh)

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