CH-Mittag: Knappes Plus – Pharmatitel verhindern Rally

Dass der SMI nicht deutlicher nach oben klettert, ist auf die schwachen Pharmaaktien zurückzuführen. Insbesondere Roche verlieren nach einem negativen Vorentscheid eines FDA-Panels zu Avastin kräftig.


Die Grundstimmung an den Börsen sei im Vorfeld des für heute Nachmittag erwarteten Zinsentscheides der EZB eigentlich freundlich, hiess es in Händlerkreisen. Davon würden die meisten europäischen Börsenplätze profitieren. Hierzulande bremse einzig das markante Minus des Schwergewichtes Roche.


Bis um 12.10 Uhr rückt der SMI um 39,14 Punkte oder 0,45% auf 8’797,33 Punkte vor. Der SLI steigt um 0,84% auf 1’336,25 Punkte und der SPI um 0,42% auf 7’137,48 Punkte.


Roche (-4,8% auf 201,10 CHF) liegen zusammen mit Clariant abgeschlagen am Ende des SMI. Ein FDA-Panel hatte sich in den USA gegen die Zulassung des Krebsmedikamentes Avastin von Genentech als Erstbehandlung von metastasierendem Brustkrebs ausgesprochen. Der definitive Zulassungsentscheid fällt zwar erst im kommenden Februar, die Empfehlung des vorberatenden Ausschuss verfügt aber in der Regel über vorentscheidenden Charakter.


Die meisten Analysten zeigen sich in ihren Kommentaren enttäuscht über die negative Empfehlung. Es wird allerdings darauf verwiesen, dass vor allem die Datenqualität und weniger die klinischen Vorteile des Medikamentes zu diesem Entscheid geführt hätten.


Hinter Roche gehören auch Novartis (-0,2% auf 64,20 CHF) zu den wenigen Verlierern, allerdings sind hier die Abgaben moderat.


Ähnlich stark wie Roche stehen noch Clariant (-4,2% auf 9,69 CHF) unter Druck, nachdem die UBS die Empfehlung für den Titel auf ‹Sell› zurückgenommen hat.


Auf der Gegenseite überragen Bâloise mit einem Plus 6,0% auf 117,30 CHF den SMI. Der sofortige Rücktritt des CEO Frank Schnewlin bringt einige (Übernahme)-Phantasien in den Titel. Die Kommentare zum abrupten Wechsel bei Bâloise sind aber eher negativ, die Differenzen mit dem Verwaltungsrat seien offenbar gross gewesen. Immerhin sei es beruhigend, dass mit dem früheren CEO und jetzigen VR-Präsidenten Rolf Schäuble als Interimlösung Kontinuität gewährleistet sei, hiess es in Marktkreisen. Zudem hat Bâloise bekräftigt, dass der Abgang nichts mit der Subprime-Krise zu tun habe.


Ähnlich stark wie Bâloise präsentieren sich einzig noch Swatch (+5,8% auf 347 CHF), welche von positiven Aussagen des CEO zum Weihnachtsgeschäft profitieren.


Überdurchschnittlich gesucht sind aber auch weitere Versicherungsaktien wie Swiss Re (+2,5% auf 85,40 CHF) und ZFS (+1,9% auf 336,50 CHF) aus dem SMI oder Helvetia (+3,5%) und National (+2,7%) aus dem breiten Markt.


Von der aktuell guten Stimmung für Finanzwerte verbunden mit der Hoffnung auf weitere Zinssenkungen profitieren indes CS (+3,0% auf 69,90 CHF) und UBS (+2,7% auf 57,10 CHF) noch mehr.


Im breiten Markt fallen Addex mit einem Plus von 9,1% auf. Der Titel wurde zwischenzeitlich kurz vom Handel ausgesetzt, Nachrichten dazu gibt es aber bis anhin keine.


Schaffner fallen nach leise enttäuschenden Jahreszahlen um 0,8% zurück und Emmi nach einer kleineren Akquisition in der Schweiz um 0,3%. (awp/mc/gh)

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