CH-Mittag: Leichte Gewinne nach schwachem Start

Allerhöchstens würden da und dort noch die Portfolios etwas bereinigt, hiess es in Marktkreisen. Grosses Window-Dressing gebe es aber nicht mehr, die Luft sei für dieses Jahr draussen. Nach vier Jahren mit steigenden Kursen zeichnet sich für 2007 damit erstmals wieder eine negative Performance für den SMI ab. Dies vor allem wegen der schwachen Entwicklung der schwergewichteten Grossbanken mit ihren Jahresverlusten von knapp 20% (CS) und knapp 30% (UBS).


Der SMI zieht bis um 11.35 Uhr um 35,93 Punkte oder 0,42% auf den Stand von 8`554,12 Punkte an. Der 30 Titel umfassende SLI legt 0,40% auf 1`298,17 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,37% auf 6`970,34 Punkte.


Die Spitze des SMI zieren ABB mit einem Plus von 1,1% auf 33,02 CHF. Damit steht der Titel auf der Position, welche ihm innerhalb des SMI auch aufs gesamte Jahr gesehen nicht mehr genommen werden kann.


Noch einmal gesucht sind auch Nestlé (+1,0% auf 528,50 CHF), ein anderer Grossgewinner des auslaufenden Jahres, sowie Nobel Biocare (+0,8% auf 301,25 CHF). Das Jahresplus von über 22% beim Schwergewicht Nestlé wird durch die schwachen Vorstellungen der beiden wichtigsten Pharmatitel (je -10%) in etwa wieder wettgemacht. Aktuell gehören aber Novartis (+0,2% auf 62,45 CHF) und Roche (+0,3% auf 196,10 CHF) zu den Gewinnern.


Fester zeigen sich auch die wegen der Finanzkrise so arg gebeutelten CS (+0,2% auf 68,65 CHF) und UBS (+0,5% auf 52,85 CHF). Die UBS hat am Morgen bekanntgegeben, dass sie auf eine geplante Übernahme im indischen Fondsgeschäft verzichtet. Die vor knapp einem Jahr angekündigte Transaktion wäre mit einem Übernahmepreis von 147 Mio CHF aber sowieso sehr klein gewesen, weshalb sich der Einfluss der Nachricht auf die Aktie in engen Grenzen hält.


Julius Bär stehen im Gegensatz zu den Grossbanken noch einmal unter Druck, das Minus von 1,3% auf 93,45 CHF bedeutet die rote Laterne. Das Jahresplus von knapp 40% der Privatbank kann sich aber noch immer sehen lassen und ergibt in der Schlussrangliste von SMI und SLI Platz zwei hinter ABB.


Leicht überdurchschnittlich unter Druck stehen zudem Clariant (-0,8% auf 10,46 CHF) und Ciba (-0,1% auf 51,85 CHF). Die beiden Chemietitel mit einer Jahresperformance von -42% bzw. -36% sind die einzigen beiden Titel, welche unter den Blue Chips noch schwacher abgeschnitten haben als UBS.


Innerhalb des SLI geben am Freitag Actelion (-2,4%) am meisten ab.Im breiten Markt fallen Micronas (-4,5%) mit klaren Abgaben auf. Der kriselnde Spezialchiphersteller stellt die Aktivitäten im Bereich von Set-Top-Boxen für das Internetfernsehen (IPTV) ein. Nach einem für Micronas schwierigen Jahr zeichnet sich für den Titel ein Jahresminus von rund 60% ab, zusammen mit ADB (ebenfalls -60%) die schlechteste Performance.

Demgegenüber stehen Meyer Burger. Mit einem Plus von derzeit gut 600% liegt der Zulieferant für die Solarindustrie unangefochten an der Spitze, auch wenn der letzte Handelstag nochmals ein Minus von derzeit 0,3% bringt. (awp/mc/ab)

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