CH-Mittag: Verluste ausgeweitet – Investoren an der Seitenlinie

Die meisten Marktteilnehmer hielten sich aber ohnehin an der Seitenlinie auf und harrten der Zinsentscheidung der Fed am Dienstag und der bevorstehenden Berichtssaison der US-Investmentbanken. Von den Zahlen der US-Banken erwarten sich Marktteilnehmer erste Hinweise, wie stark sich die Krise am US-Hypothekenmarkt auf die Bilanzen ausgewirkt hat.


Der SMI steht gegen 12 Uhr 108,78 Punkte oder 1,24% tiefer auf 8’663,80 Einheiten. Der Swiss Leader Index (SLI) büsst 1,41% auf 1’301,94 Punkte ein und der breite SPI 1,18% auf 7’038,13 Stellen.


Im SMI finden sich die Banken bei den schwächsten Werten. Northern Rock habe das Sentiment verdorben, heisst es. UBS sinken 1,5% auf 60,65 CHF, CS 2,2% auf 74,80 CHF und Julius Bär 3,3% auf 74,60 CHF. Für die Aktien aller drei Institute hat die amerikanische Citigroup ihr Kursziele gesenkt.


Die Versicherer gehören ebenfalls zu den Verlierern: So büssen ZFS 1,7% auf 339,75 CHF ein, Bâloise 1,2% auf 113,30 CHF und Swiss Re 1,2% auf 98,45 CHF.


Richemont verlieren 3,1% oder 2,30 CHF auf 71,65 CHF, allerdings werden die Titel Ex-Dividende von 1,25 EUR gehandelt. Der Luxusgüterkonzern hat am Berichtstag das Komponentengeschäft des Genfer Uhrenherstellers Roger Dubuis erworben.


Die Furcht vor einer wirtschaftlichen Verlangsamung in Folge der Finanzkrise schlägt sich auch in den Aktien der konjunktursensitiven Zykliker nieder: ABB sinken 1,7% auf 27,68 CHF, Adecco 1,6% auf 70,55 CHF, Clariant 2,4% auf 14,83 CHF und Holcim 3% auf 117,60 CHF.


Novartis (-0,5% auf 64,40 CHF) schlagen sich besser als der Markt und profitieren leicht von positiven Studiendaten zum Diabetesmittel Galvus. Die anderen defensiven Werte wie Roche (-0,7% auf 206 CHF) und Nestlé (-0,9% auf 519,50 CHF) stützen ebenfalls, drängen sich den Investoren aber trotz Börsensturm nicht zum Kauf auf.


Gewinner sind im SMI nicht auszumachen.


Am breiten Markt rücken Kaba nach Jahreszahlen um 4,7% vor. Zwar seien die Zahlen ‹lediglich› im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Weil aber im Vorfeld der Präsentation gerüchtehalber von einem enttäuschenden Ergebnis zu hören war, würden nun wieder Positionen aufgebaut. Zudem habe der Optimismus des Ausblicks überzeugt.


OC Oerlikon notieren 3,9% tiefer. Der russische Milliardär Victor Vekselberg hat seine Stellung beim Industriekonzern ausgebaut und kontrolliert über seine Investmentgesellschaft Renova nun einen Stimmrechtsanteil von 21,38%. Zuletzt hatte die Renova einen Anteil von 13,8% gemeldet. Der Ausbau der Beteiligung könnte aber die Spekulationen auf einen Wechsel der Besitzverhältnisse anheizen, hiess es im Handel.


Jelmoli gehören mit minus 4,7% zu den grössten Verlierern. Am Markt werden Gerüchte kolportiert, der Käufer der Jelmoli-Immobilien stecke in Liquiditätsproblemen.


Basilea rücken um 3,9% vor. Das Pharmaunternehmen veröffentlichte noch am Freitagabend positive Studienergebnisse zu seinem Medikament Ceftobiprol. Bei der Behandlung von Lungenentzündungen erreichte das primären Endpunkt. Damit sei für Ceftobiprol eine zweite Indikation in Reichweite gerückt, hiess es im Handel.


Barry Callebaut avancieren 0,6%, nachdem der Schokoladeproduzent das verlustreiche US-Geschäft Brach’s verkauft hat. Analysten äussern sich positiv zu diesem Schritt. (awp/mc/gh)

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