CH-Mittag: Verluste ausgeweitet

Im Vorfeld der Zinsentscheidung in den USA vom Mittwoch dürfte das Geschehen weiter von Zurückhaltung geprägt sein, vor allem die Finanzwerte würden mit Vorsicht bedacht.


Die Aktivitäten sind von mehreren Spezialsituationen geprägt, hat doch eine Vielzahl an Unternehmen mit Neuigkeiten aufgewartet. Im SMI liegt der Fokus auf Adecco, Clariant und Swiss Re, welche die Zahlen zum ersten Quartal publiziert haben. Am breiten Markt (SPI) interessiert vor allem die Entwicklung von OC Oerlikon, nachdem CEO Thomas Limberger von COO Uwe Krüger ersetzt worden ist.


Der SMI notiert um 12 Uhr auf 9’375,68 Punkten, was einem Minus von 0,84% oder 79,86 Stellen entspricht. Der breitere SPI steht derweil 0,69% oder 52,44 Zähler tiefer auf 7’595,13 Punkten.


Adecco (Aktie -1,5% auf 83,95 CHF) vermochte aus dem Bund der berichterstattenden SMI-Unternehmen die Anleger am ehesten zu überzeugen, der Valor hat jedoch seine frühen Gewinne eingebüsst. Zwar lagen die Zahlen des Personaldienstleisters auf Betriebs- und Reingewinnstufe deutlich über den Erwartungen; da die Aktie aber bereits im Vorfeld der Zahlen deutlich angestiegen war, komme es jetzt zu Gewinnmitnahmen


Clariant verlieren 2,3% auf 19,40 CHF und markieren damit das untere Ende des SMI-Tableaus. Der Chemiekonzern zeigte zwar einen überraschend hohen Umsatz, dafür sei einmal mehr die Margenentwicklung enttäuschend ausgefallen, so Händler. In ‹Sippenhaft› geraten dabei Ciba (-1,4% auf 76,45 CHF) und die zuletzt stark gestiegenen Lonza-Aktien (-2,1% auf 120,40 CHF).


Swiss Re hat erstmals Quartalszahlen vorgelegt. Der Rückversicherer hat die Erwartungen der Analysten übertroffen, dennoch verbuchen auch diese Aktien Kursabschläge von 1,8% auf 114,30 CHF. Am Markt wird auf Gewinnrealisationen hingewiesen.


Andere Finanzwerte wie UBS (-1,1% auf 76,65 CHF), CS (-0,6% auf 93,60 CHF) und ZFS (-1,2% auf 359 CHF) können sich dem Sog nach unten ebenfalls nicht entziehen.


ABB (-1,8% oder 0,45 CHF auf 24,20 CHF) werden heute mit einem Dividendenabschlag von 0,24 CHF gehandelt.


Die defensiven Schwergewichte Novartis (-0,4% auf 70,65 CHF), Roche (-0,8% auf 230,20 CHF) und Nestlé (-0,6% auf 480,75 CHF) liegen leicht über dem Markt. Novartis hat am Berichtstag die EU-Zulassung für den Pandemie-Grippeimpfstoff Focetria erhalten.


Am breiten Markt (SPI) haben eine Fülle von Unternehmen mit Nachrichten aufgewartet. Am meisten interessieren aber OC Oerlikon (+1 auf 668,50 CHF), nachdem der Verwaltungsrat CEO Thomas Limberger nach dessen sofortigen Rücktritt mit COO Uwe Krüger ersetzt hat. Anleger scheinen den Personalwechsel zu goutieren. Weitere Informationen zur Rochade könnten heute Nachmittag folgen, wenn Oerlikon die Generalversammlung abhält.


Meyer Burger sinken derweil um 4,2% auf 158,10 CHF. Die Beteiligungsgesellschaft BBK, welche mit rund 20% am Unternehmen beteiligt war, verkauft heute ihren Anteil im Rahmen einer Privatplatzierung. Inzwischen werde der Plazierungspreis von 152 CHF mitgeteilt.


Die Aktien der Bank CA St. Gallen gehen derweil 0,8% höher auf 1’820 CHF um. Dem St. Galler Institut wurde von der St. Galler Kantonalbank (+0,2% auf 628,50 CHF) eine strategische Zusammenarbeit bei Beibehaltung der Eigenständigkeit angeboten, welche die CA-Führung jedoch ablehnte. (awp/mc/gh)

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