CH-Mittag: Verluste etwas ausgeweitet

Es werde sich noch weisen müssen, ob die Verluste auf einem erhöhten Abgabedruck oder vielmehr auf einer geringen Aufnahmebereitschaft gründet. Eine zentrale Rolle kommt hierbei einmal mehr den US-Börsen zu. Sollten die am Nachmittag publizierten US-Erzeugerpreise weniger stark steigen als erwartet, könnten die Kurse an der Wall Street schon wieder anziehen, hiess es.


Im Fokus der Anleger stehen in der Schweiz Clariant und ZFS. Bei Clariant kam es am Vortag infolge Übernahmegerüchten kurz vor Handelsschluss bei sehr hohen Umsätzen zu einem Kurssprung von 10%.


Der SMI steht um 12 Uhr 0,85% oder 80,02 Stellen tiefer auf 9’287,28 Punkten. Der breiter gefasste SPI steht 0,89% oder 67,98 Zähler tiefer auf 7’537,16 Stellen.


Im SMI büssen Clariant nach den gestrigen Gewinnen in einem eher volatilen Handel 3% auf 20,75 CHF ein. Am Vortag hatte der Titel 10% zugelegt. Grund waren Spekulationen, wonach Lanxess 24 CHF pro Clariant-Aktie bieten werde. Ende Mai könnte es soweit sein, hiess es aus involvierten Kreisen. Obschon Clariant auf dem aktuellen Kursniveau billig zu haben sei, werde Lanxess aber kaum der Käufer sein. Marktbeobachtern zufolge läuft es bei Lanxess viel eher auf einen Zusammenschluss mit Degussa hinaus. Vielleicht werde aber ein grosser der Branche bei Clariant zuschlagen.


Auch Ciba (-1,7% auf 77,65 CHF) wird immer wieder als Übernahmekandidat genannt. Das Unternehmen sei aufgrund seiner hohen Eigenkapitalquote für Private Equity Investoren interessant.


Grosse Abgaben müssen die Börsenlieblinge der letzten Monate hinnehmen. ABB verlieren 1,9% auf 23,70 CHF), Lonza 1,1% auf 118,30 CHF und Richemont 2,3% auf 73,85 CHF. Deutlich tiefer gehen auch Swatch Inhaber (-1,7% auf 346,75 CHF) und Namen (-2,2% auf 70,30 CHF) um.


Die Schwäche der Aktienmärkte schlägt sich auch in den Aktienkursen der Finanzwerte nieder. In der Folge sinken CS (-1,9% auf 90,60 CHF), Julius Bär (-1,8% auf 83,10 CHF), Bâloise (-1,9% auf 124,40 CHF) und Swiss Life (-1,2% auf 313,25 CHF) deutlich. UBS (-0,3% auf 75,95 CHF) halten sich besser.


Auch um ZFS (-0,9% auf 372,75 CHF) rankten sich in den letzten Tagen Akquisitionsgerüchte. Die Spekulationen um Übernahmegelüste des US-Investors Warren Buffet seien noch nicht ganz zerstreut, hiess es. Vor allem aber sei man gespannt darauf, ob und wer den am letzten Mittwoch getätigten ausserbörslichen Erwerb von 6,5 Mio ZFS-Aktien meldet.


Die defensiven Aktien stemmen sich gegen den Trend, können sich ihm aber nicht ganz entziehen. Nestlé sinken 0,5% auf 477,75 CHF, Novartis verlieren 0,4% auf 69,90 CHF und die Roche-‹Bons› gehen 0,8% auf 226,60 CHF zurück.


Am breiten Markt rücken Petroplus um 0,7% vor. Die Raffineriebetreiberin hat mit ihren Erstquartalszahlen den Gewinnkonsens um über das Doppelte übertroffen. Allerdings sei die Vergleichbarkeit zum Vorjahr kaum gegeben, hiess es. Demgegenüber konnte Schaffner (-5,7%) mit seinen Zahlen nicht überzeugen. Das Unternehmen enttäuschte im ersten Semester und senkte den Ausblick für das Gesamtjahr leicht.


Panalpina (-1,5%) erleiden nach dem Kurssprung vom Vortag kleinere Gewinnmitnahmen, während sich bei Card Guard (-6,4%) im Nachgang zu den gestrigen Zahlen die Verluste fortsetzen. (awp/mc/ab)

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