CH-Mittag: Wieder im Minus – Handel weiter volatil

«Das ist nicht nur eine normal Korrektur, in der wir stecken. Die Kreditkrise wird uns noch eine Weile begleiten», sagte der Händler. Und weiter: «Wie viele negative News tauchen noch auf – keiner weiss es.»


Gestützt wird der hiesige Börsenplatz von den Bankenwerten, welche gestern an Wall Street die Erholung angeführt hatten. Der weitere Handelsverlauf hänge einmal mehr vom Handelsstart in den USA ab, doch würde es nicht überraschen, wenn es mit Blick auf das handelsfreie Wochenende zu weiteren Abgaben käme.


Der SMI verliert bis am Mittag 48,67 Punkte oder 0,58% auf 8`373,61 Stellen. Der 30 Titel umfassende SLI sinkt 0,77% auf 1`256,86 Punkte und der breiter gefasste SPI steht 37,49 Zähler oder 0,55% tiefer auf 6`812,58 Punkten.


Bei den Blue Chips gaben die Grossbankenaktien, welche dem SMI am Morgen noch zu einem Plus verholfen hatten, ihre Gewinne teilweise wieder preis. UBS stehen noch 0,2% höher auf 61,90 CHF und die Avancen bei der Credit Suisse wurden auf plus 0,8% (Stand 77,75 CHF) eingegrenzt. Die deutliche Intraday-Umkehrbewegung in den USA habe viele Marktteilnehmer im frühen Geschäft in Zugzwang gebracht, hiess es. Der Short-Squeeze habe sich inzwischen aber wieder erledigt.


Auch die Versicherer drehten nach unten: ZFS stehen noch 0,9% höher auf 326 CHF und mit der Erwähnung von Swiss Re (Aktie: +0,9% auf 97,15 CHF) ist die kleine Gruppe der Gewinner im SMI abschliessend aufgezählt.


Ciba (-3,9% auf 60,80 CHF) werden für den als `bescheiden` taxierten Quartalsausweis vom Vortag weiter bestraft. Abgaben sehen auch andere Zykliker wie ABB (-2,9% auf 25 CHF) und Holcim (-1,9% auf 112,60 CHF). Hier könnte die nachlassende Konjunkturdynamik ihre Spuren hinterlassen, sagten Händler.


Nobel Biocare (-0,8% auf 299,50 CHF) erholen sich (noch) nicht von den gestrigen Abgaben von über 7%. Die Kursreaktion auf den verlorenen Patentrechtsstreit wird von Analysten aber als übertrieben erachtet.


Die defensiven Schwergewichte Roche (-1,2% auf 202,80 CHF), Nestlé (-0,1% auf 480,75 CHF) und Novartis (-0,8% auf 62,25 CHF) bieten dem Markt ebenfalls keine Unterstützung.


Im Breiten Markt steigen Bachem um 2,1%. Das Biotechunternehmen übertraf mit seinem Semesterergebnis selbst die kühnsten Prognosen, entsprechend positiv fielen die Kommentare aus. StarragHeckert (+2,4%) profitieren ebenfalls von starken Halbjahreszahlen.


Von Roll sinken dagegen um 9,1%. Das Industrieunternehmen hatte am Vorabend die Ernennung des ehemaligen OC Oerlikon-CEO Thomas Limberger zum neuen CEO und Verwaltungsratspräsidenten bekannt gegeben. An der heutigen Medienorientierung wurde hingegen bedenklich wenig zum Neuausrichtung des Unternehmens kommuniziert. (awp/mc/ab)

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