CH-Schluss: Auf breiter Front fest – Neues Intraday-Jahreshoch

In der letzten Handelsphase stützte auch noch eine festere Eröffnung an der New Yorker Börse die Kurse, wo der Dow-Jones-Index ein neues Intraday-Jahreshoch erreichte. Allerdings wurde zu Handelsende doch noch zu einigen leichten Gewinnmitnahmen geschritten. Der weitere Wochentrend dürfte im Wesentlichen vom Verlauf der US-Berichtssaison abhängen. In dieser Woche stehen vor allem die Bilanzen der US-Grossbanken im Mittelpunkt des Interesses. Hierzulande publiziert Roche am Donnerstag die Q3-Umsatzzahlen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss um 1,37% höher auf 6’377,78 Punkten. Bei 6’404,17 wurde ein neues Intraday-Jahreshoch markiert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zog um 1,08% auf 988,10 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,27% auf 5’507,33 Punkte.


Der hiesige Aktienmarkt wurde massgeblich von den grosskapitalisierten Titeln getragen. Aber auch Finanzvaloren und zyklische Werte rückten teils markant vor. Roche gewannen um 2,1% und Novartis um 1,4%. Bei Roche steht Presseberichten zufolge ein grösserer Stellenabbau bevor, wenn die Informatikdienste der Sparten Pharma und Diagnostik zusammengelegt werden. Die heutigen Avancen sollten aber vor allem mit Blick auf die Publikation der Neunmonatsumsätze vom nächsten Donnerstag gesehen werden. Nestlé zogen ebenfalls um kräftige 1,8% an.


Im Pharmabereich stiegen auch Actelion um 2,8% auf 64,75 CHF. Der Titel profitierte von einer Kurszielerhöhung auf 70 von bisher 66 CHF durch JP Morgan. Als Grund nannten die Experten ihre neue Beurteilung des Produktekandidaten Clazosentan.


Die Grossbanken waren einmal mehr Thema in der Wochenendpresse. Der Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA hält Regeln zur Liquidation von Grossbanken notwendig: Eugen Haltiner plädiert für die Schaffung eines globalen Konkursverfahrens, um internationale Banken im Notfall zu zerlegen, wie er in der Wochenendpresse sagte. UBS gewannen um 1,1% und Credit Suisse um 0,1%.


Mit roten Vorzeichen notierten hingegen Julius Bär (-0,6%) und die davon abgespaltene GAM (-0,7%). Einem Bericht der «SonntagsZeitung» zufolge drohte bei der Julius Bär Holding ein Goodwill-Abschreiber auf dem Asset Management. Rund eine halbe Milliarde CHF des Goodwills seien nicht werthaltig, schreibt das Blatt. Dies sei ein Grund für die Aufspaltung gewesen. Die GAM-Aktionäre sollen die fehlenden Informationen erst mit dem Geschäftsbericht im März erhalten. Das Thema sei zwar nicht neu, hiess es in Handelskreise, belaste aber das Sentiment.


Bei den Versicherern legten Swiss Life um 3,8% zu und standen an der Spitze der SMI-/SLI-Werte. ZFS gewannen um 2,6% auf 260,00 CHF, nachdem die Analysten der Credit Suisse ihr Kursziel für den Titel auf 300 von bisher 286 CHF erhöht hatten. Nach Ansicht der CS ignoriert der Markt die Fortschritte bei der Effizienz des Unternehmens. Die Aktien der Branchenkollegen Swiss Re (+1,4%) und Bâloise (+1,4%) zogen ebenfalls deutlich an.


Steigende Konjunkturhoffnung trieben Werte wie Logitech (+2,9%), ABB (+1,8%) und Geberit (+1,7%) an. Bei Clariant (+2,0%) kommt das Management mit dem Kosteneinsparungsprogramm voran und sieht weiteres Senkungspotenzial. Allerdings wird in den kommenden zwölf bis 24 Monaten auch keine wesentliche Änderung der Marktverhältnisse erwartet.


Petroplus (+1,3%) standen auch im Fokus der Investoren. Mit dem erfolgreichen Rückkauf einer ausstehenden Wandelanleihe ist die angestrebte Stärkung des Liquiditätsprofils einen weiteren Schritt vorangekommen. Die prozentual grössten Einbussen erlitten Nobel Biocare (-1,0%)


Im breiten Markt hat Conzzeta seine Ergebnisse der ersten acht Monate gezeigt. Der Industriekonzern hat rote Zahlen geschrieben und erwartet auch im Gesamtjahr einen Reinverlust. Zudem liess das Unternehmen verlauten, dass der Auftragseingang noch keine Erholung zeige. Analysten sprachen von «enttäuschenden» Zahlen, die Titel sanken in der Folge um 1,6%.


Charles Vögele (+0,4%) meldete, dass Laxey den Anteil von 4,19% auf knapp unter 3% reduziert hat. Damit dürften nach Einschätzung von Marktbeobachtern die Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch die Migros weitergehen. Der orange Riese hatte zuletzt Ende Juli die Beteiligung am Textilunternehmen auf 10,33% ausgebaut.


Unique (+5,1%) hat nachbörslich für den Monat ein gut gehaltenes Passagieraufkommen vermeldet. (awp/mc/ps/31)

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