CH-Schluss: Auf Vortagesniveau – ABB, ZFS und CS im Fokus

Der Handel stand ganz im Zeichen der drei Bluechips ABB, CS und ZFS, welche die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2006 präsentierten. Analysten zeigten sich vor allem von den CS-Zahlen beeindruckt.


Um 17.30 stand der SMI schliesslich leicht über dem gestrigen Rekordschlussstand auf 9`305,39 Punkten, was einem Plus von 0,07% oder 6,17 Stellen entspricht. Ein neues Allzeithoch im Tageshandel (9`335,66 Punkte) wurde unmittelbar nach Eröffnung gesetzt. Der breiter gefasste SPI rückte derweil um 0,15% oder 10,98 Zähler auf 7`385,15 Punkte vor.


Die CS-Aktie legte auch gestützt von Ratingerhöhungen um 3,5% auf 91,80 CHF zu, kurz nach Börsenstart verzeichnete das Papier gar ein neues Allzeithoch bei 92,25 CHF. Gehandelt wurden rund 15,5 Mio Titel.


Die Grossbank überzeugte die Analystengemeinde mit dem Zahlenkranz 2006. In höchsten Tönen gelobt wurde dabei das Resultat der Division Investment Banking, enttäuschend hingegen präsentierte sich der Bereich Asset Management. Positiv aufgenommen wurde zudem die Meldung, dass Brady Dougan den CEO-Posten von Oswald Grübel übernehmen wird. Das Konkurrenzpapier der UBS verlor 1,3% auf 77,15 CHF.


Zu den grössten Gewinnern gehörten auch ZFS (+1,2% auf 352 CHF). Der Versicherungskonzern erzielte im 2006 einen Rekordgewinn und plant, eine Bruttodividende von 11 CHF auszuzahlen. Marktkenner sprachen von einem `eindrücklichen` Resultat, während Anleger sich vorwiegend von der erhöhten Ausschüttung und dem angekündigten Aktienrückkaufprogramm angetan zeigten.


Unter die Gewinner reihten sich zudem Richemont (+1,9% auf 71,40 CHF), SGS (+1,5% auf 1`451 CHF) und Clariant (+1,7% auf 20,80 CHF) ein. Letztere profitierten laut Händleraussagen bereits von Antizipationskäufen: Das Unternehmen wird am Dienstag die Bücher offenlegen. Gleiches gilt für Nestlé (+0,2% auf 472,50 CHF), welche am Donnerstag folgen.


Wenig Rückendeckung von den Anlegern erhielten ABB, die Aktie sank um 2,1% auf 22,95 CHF. Während EBIT und Reingewinn 2006 des Konzerns unter den Analystenerwartungen ausfielen, zeigten sich Marktkenner vom starken Auftragseingang positiv überrascht. Händler führten die heutigen Verluste denn auch weniger auf enttäuschte Investoren, sondern viel eher auf Gewinnmitnahmen zurück.


Gar mit leichten Gewinnen notierten zum Schluss Nobel Biocare (+0,3% auf 426,25 CHF, Tagestief bei 403 CHF). Der Dentalimplantatehersteller kann das Kapitel MPA/NobelPerfect noch immer nicht schliessen. Die schwedische Arzneimittelbehörde verlangt weitere Ergänzungen in der Informationsbroschüre zu den Produkten NobelDirect und -Perfect.


Am breiten Markt (SPI) schlossen Sulzer (+4% auf 1`756 CHF) mit deutlichen Avancen. Die Anleger scheinen den Kampfeswillen der Konzernführung zu honorieren, welche einen negativen Entscheid der deutschen Kartellbehörde zum Zusammenschluss mit Mixpac, Werfo und Mold anfechten wird.


Unter den grössten Verlierern figurierten indessen Ascom (-4,4% auf 22,90 CHF). Das Berner Unternehmen hatte am Morgen für Aufsehen gesorgt, als die sofortige Entlassung von CEO Rudolf Hadorn kommuniziert wurde. Hadorn hat angeblich im Auftrag einer Aktionärsgruppe (vermutet wird Ronny Pecik/Victory) versucht, die Zusammensetzung des Verwaltungsrates und der Verwaltungsratsfunktionen zu verändern.


Schliesslich bildeten sich nach der Kursexplosion in den Vortagen auch die Notierungen von Pragmatica (-48,3% auf 6,20 CHF) und CI Com (-22,9% auf 18,90 CHF) wieder in etwas realistischere Sphären zurück. (awp/mc/gh)

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