CH-Schluss: Breite Verluste – CS nach Konzerngewinn gesucht

Hierzulande wurde das Geschehen vor allem von Impulsen aus der laufenden Berichtssaison bestimmt. So haben gleich sechs Bluechips mit Zahlen aufgewartet – nebst einigen Unternehmen aus der zweiten Reihe. Dabei stand nach Aussagen von Händlern vor allem das unerwartet gute Ergebnis der Credit Suisse im Fokus der Anleger.


Bei Börsenschluss um 17.30 verlor der SMI 39,80 Punkte oder 0,79% auf 5’023,90 Punkte. Der SLI gab 0,94% auf 754,05 Punkte nach und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,60% auf 4’279,26 Punkte.


Mit der roten Laterne verliessen ABB (-6,7% auf 16,80 CHF) das Handelsparkett. Die am Morgen vorgelegten Daten zum ersten Quartal haben die Erwartungen mehrheitlich verfehlt. Einzig der Auftragseingang fiel besser als von den Analysten prognostiziert aus. Die Schwäche von ABB sei nebst der Enttäuschung über die Resultate auch auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, hiess es in Marktkreisen. Am Vortag hatten ABB noch über 6% zugelegt.


Logitech (-6,5% auf 12,74 CHF) leisteten ABB am Tabellenende Gesellschaft. Aufgrund eines überraschenden Verlusts im zurückliegenden vierten Quartal blieb das Ergebnis des Herstellers von Peripheriegeräten beim EBIT und Reingewinn weit hinter den Konsensschätzungen zurück. Am Markt wurden die Zahlen als schwach bezeichnet.


Auch die meisten Finanzwerte schlossen am untersten Tabellenende, so UBS (-4,1% auf 13,81 CHF), Swiss Life (-4,1% auf 88,30 CHF) oder ZFS (-3,4% auf 184,50 CHF). Dagegen behaupteten sich CS (+8,8% auf 43,20 CHF) an der Spitze des SMI/SLI, nachdem die Grossbank im ersten Quartal 2009 wieder schwarze Zahlen geschrieben hat.


Bei der CS resultierte in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Konzerngewinn von 2’006 Mio CHF, nach einem Vorjahresverlust von 2’148 Mio CHF. Am Markt wurde von einem beeindruckenden Ergebnis gesprochen. Hervorgehoben wurde dabei insbesondere, dass die Bank ihre Risikoexponierung weiter reduziert hat.


Swatch (-3,1% auf 161,60 CHF) und Richemont (-2,5% auf 20,70 CHF) standen nach schwachen Uhrenexportdaten sowie einem enttäuschenden Resultat von LVMH unter starkem Abgabedruck.


Deutlich verkauft wurden auch die schwergewichtigen Nestlé (-1,7% auf 36,96 CHF) und Roche (-1,8% auf 134,90 CHF). Roche weiteten damit die herben Vortagesverluste (-10,4%) noch ein Stück aus. Die Papiere des Pharmakonzerns waren am Mittwoch auf dem Angebotstisch gelandet, nachdem bekannt wurde, dass das Medikament Avastin in der Phase-III-Studie zur Behandlung von frühem Darmkrebs den primären Endpunkt verfehlt hatte.


Dagegen stützten Novartis (+1,2% auf 42,10 CHF) den Gesamtmarkt mit deutlichen Aufschlägen. Der Pharmakonzern habe vor allem auf Ebene des operativen Ergebnisses und des Reingewinns die Erwartungen übertroffen. Durch eine starke Performance und gut aufgenommene, neu lancierte Produkte habe die umsatzmässig wichtige Pharma-Division geglänzt, so Analysten.


Positiv reagierten die Investoren auch auf die Zahlen von Lonza, die Aktie schlossen mit einem Plus von 1,0% auf 103,50 CHF.


OC Oerlikon (+0,4% auf 62,50 CHF) wechselten im Handelsverlauf das Vorzeichen und schlossen so im positiven Terrain. Beim Industriekonzern sind im ersten Quartal 2009 sowohl Umsatz als auch Bestellungseingang eingebrochen. «Die Zahlen sind eine Enttäuschung auf der ganzen Linie», kommentierte ein Analyst.


Am breiten Markt notierten Mikron (-8,0%) nach als enttäuschend taxierten Zahlen sehr schwach. Auch Cytos (-3,0%), die am Vorabend mit Ergebnissen aufwarteten, wurden tiefer gestellt. Ebenfalls nach Zahlen haussierten dagegen ADB (+6,3%), während Schaffner unverändert schlossen.


Belimo (-1,4%) notierten leichter; das Unternehmen will in einem Produktionsbereich in Hinwil Kurzarbeit einführen. (awp/mc/pg/32)

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