CH-Schluss: Dank Banken und Adecco gute Gewinne

Angeführt wurde der Markt in erster Linie von starken Bankaktien. Der Risikoappetit der Anleger sei wieder grösser geworden, nachdem grosse Finanzinstitute wie UBS und Citigroup ihre Verluste aus dem Kreditgeschäft offen gelegt hätten, hiess es im Markt. Das Schlimmste sei nun offenbar vorbei, ist – zumindest im Moment – die vorherrschende Meinung im Handel. Ganz trauen mögen der gegenwärtigen Stimmung allerdings nicht alle Investoren. Es sei gut möglich, dass in den nächsten Wochen noch diverse schlechte Nachrichten an den Tag kommen werden und die Stimmung dementsprechend wieder kippen könnte, meinte jedenfalls ein Marktbeobachter.

Zum Schluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 51,44 Punkte oder 0,57% auf 9`073,99 Zähler (Tageshoch bei 9112 Zählern). Der Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,81% auf 1`380,51 Punkte vor, der Swiss Performance Index (SPI) um 0,59% auf 7`371,53 Zähler.

Nach dem überraschenden Gewinn gestern lagen die UBS-Aktien auch heute wieder weit oben in der Gunst der Anleger. Das Papier konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne zwar nicht ganz halten, legte aber doch satte 3,0% auf 66,40 CHF zu (Tageshoch 67,65 CHF). Seit Montag kurz nach Eröffnung ist die UBS-Aktie damit trotz der Verlustankündigung um über 10% avanciert. Die Aktien der CS lagen mit +2,5% auf 80,65 CHF nicht weit zurück.

Viele Anleger – vor allem Hedge Funds – seien von der gestrigen Reaktion der UBS-Aktie überrascht worden und hätten sich nun noch mit Bankaktien eindecken müssen, hiess es zur Erklärung der starken Performance. Zudem habe es bereits Spekulationen gegeben, die beiden Institute Banken könnten ihre Investmentbankteile fusionieren.

Ebenfalls im Plus, allerdings deutlich schwächer, schlossen Julius Bär (+0,7% auf 90,30 CHF). Hier träumen die Anleger gar von neuen Höchstkursen. Sollte der Valor die Widerstandszone bei 90 CHF nachhaltig hinter sich lassen, seien gar die alten Höchstkurse bei 97 CHF wieder möglich, meinte jedenfalls ein Händler.

Zum Schluss grösster SMI-Gewinner waren heute die in letzter Zeit ebenfalls arg gebeutelten Aktien des Personaldienstleisters Adecco (+3,2% auf 71,50 CHF). Grund für die Schwächephase war vor allem die Befürchtung, die US-Konjunktur könnte sich extrem abschwächen. Im Zuge der verbesserten Stimmung an den Märkten und der Hoffnung, die Krise könnte bald ausgestanden sein, habe sich jetzt dementsprechend auch die Adecco-Aktie deutlich erholt, hiess es.

Auch andere Zykliker wie Holcim (+2%) oder Clariant (+1,9%) legten heute noch deutlich zu, und auch die Versicherer profitierten von der verbesserte Börsenstimmung klar mit Baloise (+1,8%), Swiss Re (+1,7%) und ZFS (+1,3%).

Besonders stark gesucht waren heute allerdings die SLI-Titel OC Oerlikon (+7,7% auf 461 CHF). Die Titel haben in den letzten Monaten eine richtige Berg- und Talfahrt hinter sich, fielen sich doch von rund 775 CHF auf gut 335 CHF und sind jetzt wieder über 450 CHF zu haben.

Im SMI gab es heute vier Verlierer, wobei Swatch mit -2,5% auf 382 CHF zuoberst standen. Zweitschwächster Wert waren Nestlé (-1,2% auf 516,50 CHF), die unter einer Gewinnwarnung von seitens von Dean Foods litten. Unter den SLI-Titeln lagen Lonza (-3,3%) am Schluss.

Im breiten Markt gehörten u.a. Tamedia (+11,2%), Day (+7,4%) und Bossard (+6,9%, nach 8-Mte-Zahlen) zu den grössten Gewinnern. Unter den grössten Verlierern waren u.a. Afipa (-8,9%), Schlatter (-7,0%) oder 4M Tech (-6,0%) zu finden. (awp/mc/gh)

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