CH-Schluss: Dank Schlussrally kaum verändert

Zudem hätten sich die meisten Anleger vor den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten zurückhaltend gegeben, meinte ein Beobachter. Diese seien dann aber insgesamt wie erwartet ausgefallen. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder angestiegen, zeitgleich ist die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal etwas weniger stark als befürchtet gesunken.


Bei Handelsschluss um 17.30 Uhr sank der SMI um 0,07% oder 3,64 Einheiten auf 4’966,74 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verlor derweil 0,64% auf 705,65 Punkte und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, 0,06% auf 4’169,52 Zähler.


Im Fokus der Anleger standen am Berichtstag OC Oerlikon (+1,0% auf 40,90 CHF). Der Industriekonzern hat als letzter Bluechip detaillierte Zahlen für 2008 vorgelegt; eine Rückkehr in die Gewinnzone wird frühestens im Geschäftsjahr 2010 für möglich gehalten. «Die Zahlen sind hundsmiserabel, da gibt es nichts zu beschönigen», meinte ein Händler in Zürich. Die vorangekündigten Eckwerte hätten ein schlechtes Resultat aber bereits nahe gelegt, daher sei heute ein grösserer Ausverkauf ausgeblieben.


Im SMI/SLI hielten bei Börsenschluss Swiss Re (-4,3% auf 18,74 CHF) die rote Laterne. Swiss Life (+0,8% auf 78,85 CHF), Bâloise (+1,8% auf 75,30 CHF) und ZFS (+2,2% auf 188,50 CHF) schlossen dagegen im Plus. ZFS profitierten gemäss Händlern von einer positiven Studie aus dem Hause Goldman Sachs; das Institut stuft den Titel neu mit «Buy» ein.


Schwächer zeigten sich die Bankenwerte. So schlossen UBS (-3,8% auf 12,26 CHF), CS (-0,4% auf 36,02 CHF) und Julius Bär (-0,5% auf 29,52 CHF) allesamt im negativen Terrain.


Mit am Tabellenende schlossen Lonza (-4,3% auf 111,90 CHF), Givaudan (-4,2% auf 623,50 CHF) oder Swatch (-3,9% auf 136,50 CHF) deutlich schwächer. Givaudan wird nächste Woche als erster Bluechip über den Verlauf des ersten Quartals berichten.


Deutliche Verluste gab es auch für Nobel Biocare (-3,4% auf 19,99 CHF); im Handel wurde hierbei auf Anpassungen von Merrill Lynch verwiesen. Das Bankinstitut hat neben den Papieren von Synthes neu auch jene von Nobel Biocare auf die «Least Preferred List» für die Gesundheitsbranche gesetzt. Synthes verloren 1,1% auf 120,00 CHF.


SGS verbilligten sich um -2,6% oder -32,00 CHF auf 1’203,00 CHF; die Titel wurden heute allerdings ex-Dividende von 50 CHF gehandelt.


Unter den Schwergewichten verzeichneten Roche (-1,4% auf 146,70 CHF) Abschläge, während Novartis (+0,6% auf 43,48 CHF) und Nestlé (+0,6% auf 38,54 CHF) Gewinne verbuchten. Roche hat in der Nacht auf heute das Übernahmeangebot für Genentech abgeschlossen. Dabei wurden dem Pharmaunternehmen rund 85% der sich im Umlauf befindenden Genentech-Aktien angedient; insgesamt halten die Basler nun 93,2%.


Mit den grössten Gewinnen gingen aber Adecco (+4,4% auf 36,46 CHF) aus dem Handel. Charttechniker verweisen dabei auf den wichtigen Support von 34 CHF, welcher zurückerobert worden sei.


Im breiten Markt schlossen Schmolz + Bickenbach (-6,2%) und Connzeta (-0,8%) nach Jahreszahlen mit Verlusten, COS ebenfalls nach Zahlen unverändert. Gewinne nach Jahreszahlen gab es dagegen für Edipresse (+2,2%) oder Schlatter (+0,9%).


Deutlich im Minus schlossen AFG (-3,6%), nachdem das Unternehmen einige Konditionen zu der Mitte März angekündigten Kapitalerhöhung genannt hat. Analysten zeigten sich vom hohen Ausmass der Verwässerung überrascht.


Als grösste Gewinner verliessen Orascom (+9,2%) das Handelsparkett; das Unternehmen hat am Vortag das Geschäftsergebnis vorgelegt. (awp/mc/pg/32)

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