CH-Schluss: Deutlich fester dank Schlussspurt – CS im Fokus

Nachdem der Mangel an Details über effektive Zusagen an den Mittelmeerstaat die Börsen weltweit erst zurückband, besserte sich die Stimmung in der letzten halben Stunde. Das Versprechen von EU-Kommissionspräsident Barroso, die Euro-Finanzminister würden in der Frage konkrete Beschlüsse fassen, habe das Sentiment gehoben, hiess es.


Bei den Einzelwerten standen Credit Suisse nach Jahreszahlen im Zentrum des Interesses. Obschon Beobachter von einer enttäuschenden Entwicklung im vierten Quartal sprachen, habe sich jedoch gezeigt, dass die Bank im Gegensatz zur UBS «aus dem Schlamassel raus» ist.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 1,10% höher auf 6’403,42 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,73% auf 974,20 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,96% auf 5’525,84 Stellen.


Die Aktien der Credit Suisse verbilligten sich nach Jahreszahlen um 0,7%, nachdem sie mit einem deutlichen Plus in den Tag gestartet waren. Die Grossbank habe zwar im vierten Quartal enttäuscht, jedoch eindrucksvoll gezeigt, dass sie aus dem Gröbsten endgültig raus sei. So habe das Institut trotz Steueramnestie in Italien Neugelder generiert.


Die Titel der Konkurrenten UBS (-0,5%) und Julius Bär (-2,7%) fielen zum Teil deutlich ins Hintertreffen. Die Titel des Asset-Managers GAM büssten gar 3,5% ein. Bei den Banken spielten die Unsicherheiten um Griechenland mit.


Weit oben im Kurstableau waren ABB (+2,6%) zu finden, nachdem die Deutsche Bank die Titel auf «Buy» von «Hold» angehoben hat.


Auch Swatch (+1,9%) profitierten von Analystenkommentaren. Bei Nobel Biocare (-0,8%) kam es indes auch am Tag nach der Ergebnispublikation zu Gewinnmitnahmen.


Die steigende Risikoaversion der Anleger liessen am Berichtstag wieder die defensiven Schwergewichte in den Fokus rücken. Allen voran die Roche-Bons verteuerten sich um 2,0%. Der Pharmakonzern konnte positive Studiendaten mit einem Medikamentenkandidaten bei Diabetes vorweisen. Novartis hinkten mit plus 1,5% etwas hinterher.


Nestlé legten um 1,3% und stützten den Markt ebenfalls. Konkurrent Danone steigerte seinen Gewinn dank günstiger Rohstoffpreise und höherer Absätze und erfüllte die Erwartung nahezu. Der französische Konzern erwartet jedoch für 2010 nur eine stabile Marge wegen des schwierigen Konsumumfelds in der westlichen Welt und der Inflation bei den Rohstoffkosten.


Auf der Gewinnerseite standen auch die defensiven Medtechwerte Synthes (+2,8%) und Sonova (+2,0%).


Bei den Nebenwerten hatte u-blox (Aktie: +5,6%) am Vorabend die Ergebnisprognosen für 2009 nach oben revidiert, der Chiphersteller geht nun von einem Nettogewinn aus. Auch ADB (-1,3%) präsentierte Jahreszahlen. Bobst (unverändert) legte Umsatzzahlen vor und enttäuschte nach Ansicht der ZKB vor allem in den margenschwachen Bereichen.


Die St. Galler Kantonalbank (Aktie: +0,1%) legte ebenfalls Jahreszahlen vor, konnte die Erwartungen aber nicht ganz erfüllen. So fielen insbesondere die Gesamterträge unter den Prognosen aus, allerdings gelang der Bank eine deutlichere Kostensenkung als von den Experten erwartet. (awp/mc/pg/34)

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