CH-Schluss: Deutlich fester – Swisscom und Adecco abgestraft

Dabei habe der weniger stark als erwartet ausgefallene Rückgang des Einkaufsmanager-Index im US-Dienstleistungssektor im Februar dem Markt eine Stütze geboten. Hingegen sank die Beschäftigung im US-Privatsektor deutlicher als erwartet.


Belebt wurde der Markt auch durch die Erholung der Finanzaktien und der konjunktursensitiven Titeln, während weniger stark bzw. etwas leichter tendierende Pharmaschwergewichte grössere Gewinne verhinderten. Deutlich unter Druck standen bei den Bluechips Adecco und Swisscom, die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt hatten. UBS waren nach dem angekündigten Wechsel an der VR-Spitze gesucht.


Der SMI stieg um 2,42% oder 105,67 auf 4’463,67 Punkte (Tageshoch: 4’470,39). Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI schloss bei +2,98% auf 636,82 Zählern. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, gewann 2,37% auf 3’750,06 Stellen.


Der Führungswechsel bei der UBS (Aktie: +3,4% auf 10,23 CHF) wurde am Markt positiv aufgenommen und von Händlern und Analysten weitgehend begrüsst. Nach dem CEO-Wechsel von Marcel Rohner zu Oswald Grübel, sei dies nun der zweite Akt in der «Rückgewinnung des Vertrauens», hiess es in einem Analystenkommentar. Villiger verfüge über die richtigen politischen Verbindungen in der Schweiz und bis zu einem gewissen Grad auch im Ausland, was in der bevorstehenden Steuerdebatte hilfreich sein könnte.


Daneben erholten sich Finanzwerte generell. Julius Bär legten um 9,8% auf 23,72 CHF, CS um 2,9% auf 26,56 CHF oder ZFS um 6,3% auf 161,10 CHF zu. Swiss Life (+2,5% auf 54,86 CHF) und Swiss Re (+1,3% auf 13,96 CHF) profitierten weniger deutlich.


Erholungstendenzen zeigten sich auch bei konjunkturabhängigen Aktien wie den Luxusgütertiteln Swatch (+6,7% auf 130,50 CHF) und Richemont (+6,6% auf 15,17 CHF) oder ABB (+6,7% auf 14,04 CHF) und Clariant (+6,8% auf 4,22 CHF).


Bei Kühne+Nagel (+7,6% auf 61,20 CHF) kam es nach den gestern gut aufgenommenen Jahreszahlen heute zu starken Anschlusskäufen.


Auch OC Oerlikon (+10,4% auf 25,76 CHF) waren gesucht. Zwar musste der Konzern für das vergangene Jahr einen grossen Verlust ausweisen, konnte aber betreffend den Kreditsorgen Entwarnung geben.


Dagegen kamen Swisscom (-4,8% auf 320,50 CHF) und Adecco (-2,9% auf 32,88 CHF) nach Jahreszahlen unter Druck. Holcim (+5,4% auf 37,68 CHF) schlossen nach Zahlen und Verlusten über weite Strecken doch noch deutlich im Plus.


Die Swisscom habe zwar solide Zahlen gezeigt, die Verluste gründeten auf dem schwachen Ausblick und der wider Erwarten tiefen Dividende. Bei Adecco zeigten sich Analysten vom Ergebnisausweis enttäuscht. Ängste weckten darüber hinaus der schlechte Start ins neue Jahr sowie die vorsichtigen Prognosen. Der Zementhersteller Holcim wurde nicht unerwartet von der globalen konjunkturellen Abschwächung hart getroffen.


Das Aufwärtspotenzial begrenzten die unterdurchschnittlich höher tendierenden Indexschwergewichte Roche (+0,2% auf 127,40 CHF) und Novartis (+0,6% auf 140,24 CHF). Roche hat im Zuge der Finanzierung der Genentech-Vollübernahme heute zwei CHF-Bonds im Volumen von insgesamt 4 Mrd aufgelegt. Nestlé (+3,0% auf 36,48 CHF) avancierten leicht überdurchschnittlich.


Im breiten Markt verloren Kaba nach enttäuschenden Zahlen 0,7%. Pargesa legten nach dem Datenausweis um 0,8% zu. Besser erging es Tecan (Aktie: +6,7%), die ebenfalls den Geschäftsbericht publizierte. Tecan habe eine solide operative Leistung ausgewiesen, so ein Analyst. Valiant (+0,2%) zeigten sich nach Zahlen kaum verändert. (awp/mc/pg/30)

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