CH-Schluss: Deutlich leichter nach volatilem Handelstag

Die derzeitigen Volatilitäten dürften wohl noch eine Weile anhalten, sagte ein Händler. Zudem stehe jetzt, nachdem die Marke bei 8`400 Punkten einmal unterschritten worden sei, der Weg für weitere Abgaben offen.


Insgesamt würden sich die Investoren zurückhaltend zeigen, so der Händler. Vieles spiele sich derzeit derivateseitig ab, am Kassamarkt selber gehe eher wenig. Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung am Schweizer Markt im späten Handel von der negativ tendierenden Wall Street, die ihre Talfahrt der vergangenen zwei Tage fortsetzte.


Der SMI stand bei Börsenschluss um 17.30 Uhr 239,31 Punkte oder 2,76% tiefer auf 8`422,28 Punkten, am Nachmittag erreichte der Index ein neues Jahrestief bei 8`386,68 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gab 3,43% auf 1`266,61 Zähler her, der breitere SPI 2,99% auf 6`850,07 Stellen.


Schwächster Wert waren zum Schluss Ciba SC, die nach Halbjahreszahlen unter Erwartung 8,4% auf 63,30 CHF hergaben. Die Kombination eines sich verlangsamenden Volumenwachstums mit einem schwachen Preisumfeld hinterliess Spuren beim Chemiekonzern. Analysten zeigten sich entsprechend enttäuscht.


An der Tabellenspitze standen ZFS (-0,6% auf 323,00 CHF) denen zwischenzeitlich gar der Sprung in die Gewinnzone geglückt war. Der Versicherer hatte mit seinen Semesterzahlen die Erwartungen zumindest teilweise erfüllt. Experten beurteilten das Resultat zwar als `solide`, es sei jedoch durch Einmaleffekte begünstigt worden, hiess es etwas relativierend.


Andere Versicherer wie Bâloise (-1,9% auf 106,10 CHF) oder Swiss Life (-2,1% auf 266,50 CHF) liessen sich von ZFS mitziehen und zählten zu den stärkeren Werten des Berichtstages.


Von den SMI-Schwergewichten sanken die am Vortag sehr starken Nestlé-Aktien 2,7% auf 481,00 CHF. Zahlreiche Institute hatten im Nachgang an die gestern veröffentlichten Semesterergebnisse ihre Kursziele für Nestlé hochgenommen.


Etwas über Marktniveau konnten sich zum Schluss auch die Pharmaschwergewichte Novartis (-2,1% auf 62,80 CHF) und Roche (-1,7% auf 205,20 CHF) sowie die Grossbankenaktien im SMI halten. UBS verloren 2,3% auf 61,80 CHF und CS 2,2% auf 77,20 CHF. Julius Bär fielen dagegen mit minus 6,5% auf 73,30 CHF deutlich ab.


Im späten Handel verzeichneten die Aktien von Nobel Biocare einen Taucher auf ein neues Jahrestief bei 284,50 CHF, erholten sich zum Schluss aber bis auf 302 CHF (-7,7%). Der Medtechkonzern hat vor einem deutschen Gericht einen erstinstanzlichen Patentprozess um das Produkt `NobelGuide` gegen die belgische Materialise verloren.


Auch Werte wie ABB (-5,7% auf 25,80 CHF) oder Richemont (-5,2% auf 69,50 CHF) gaben markant Terrain her, während Swisscom mit -1,6% auf 412,80 CHF ihre defensiven Qualitäten unter Beweis stellten.


Im breiten Markt sanken Schmolz+Bickenbach nach Halbjahreszahlen über Erwartung um 5,6%. Siegfried schlossen nach einem in Marktkreisen als `enttäuschend` betitelten Semesterresultat um 3% tiefer. Auch die Namenaktien der St. Galler Kantonalbank verloren 3,4% nach Halbjahresresultaten.


Abgaben von über 10% zeigten am Berichtstag Titel wie Petroplus, Panalpina oder Meyer Burger. Auch Sika, Card Guard oder Esmertec notierten klar tiefer. (awp/mc/ab)

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