CH-Schluss: Deutlich tiefer – Finanzwerte und US-Daten belasteten

Nach dem Ende der Berichtssaison hätten die Anleger verstärkt auf die Wirtschaftsdaten aus den USA geschaut – und diese hätten am Nachmittag enttäuscht. Vor allem die Auftragseingänge für die Industrie fielen unter den Erwartungen aus, was die Dividendenpapiere weiter abgleiten liess. Zudem belasten Aussagen von Fed-Präsident Bernanke, der mit einem weiterem, kräftigen Stellenabbau in den USA rechnet.


Das Blue Chips Barometer SMI schloss am Berichtstag mit einem Minus von 0,87% auf 5’384,71 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel um 1,32% auf 826,25 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,76% auf 4’652,78 Punkte.


Verkauft wurden die seit März stark gelaufenen Finanzwerte. Bei den Banken büssten UBS 4,2%, CS 0,7% und Julius Bär 1,5% ein. Neben Gewinnmitnahmen verwiesen Marktteilnehmer auf die zuletzt von den US-Bankhäusern angekündigten Kapitalerhöhungen. Julius Bär wird nach Börsenschluss weitere Angaben zur geplanten Aufspaltung der Gesellschaft in zwei separat kotierte Einheiten kommunizieren.


In ähnlichen Stil nahmen sich die Abgaben bei den Versicherern Bâloise (-2,4%), ZFS (-1,6%) und Swiss Re (-2,8%) aus. Einzig Swiss Life (+0,6%) widersetzten sich dem Trend, gestützt durch eine Hochstufung auf Buy (Hold) durch Vontobel sowie Aussagen des VR-Präsidenten Rolf Dörig in der Finanzpresse.


Deutlich zurückgestuft wurden auch zyklische Werte wie ABB (-2,2%), Holcim (-3,3%) und Petroplus (-5,1%). Händler machten bei letzteren belastende Aussagen des US-Wettbewerbers Valero dafür verantwortlich. Dieser habe einer Übernahme des Raffineriebetreibers eine Absage erteilt. Statt der Zykliker und Finanztitel bevorzugten die Investoren heute defensive Werte. So schnitten die grosskapitalisierten Novartis (+0,4%), Roche (-0,3%) und Nestlé (unverändert) besser als der Gesamtindex ab.


Die grössten Gewinne gingen am Berichtstag auf Sonova (+2,5%), Logitech (+3,5%) und Clariant (+3,3%). Im breiten Markt legten Meyer Burger 2,1% zu. Das Unternehmen will nach Aussagen von CEO Peter Pauli in der Finanzpresse einen Umsatz von 1,5 bis 2 Mrd CHF erreichen. Newron (+3,9%) profitierten von den angekündigten Phase-III-Ergebnissen zu Safinamide bei Parkinson.


Kuoni gaben 0,7% ab. Der Reisekonzern hat sich mit rund 32% am chinesischen Reiseunternehmen Et-china beteiligt. Die grössten Gewinne verzeichneten im SPI die Aktien des Baukonzerns Implenia (+10,2%) und des Schraubenherstellers Bossard (+6,8%). Am anderen Ende fanden sich hingegen Accu Oerlikon (-11%) und Myriad (-7,7%) wieder. (awp/mc/ps/29)

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