CH-Schluss: Deutliche Verluste – Finanzwerte erneut unter Druck

Die US-Börsen starteten mit Verlusten und vermochte dem hiesigen Markt somit keine positiven Impulse verleihen. Überschattet wurde der heutige Tag von den schwachen Zahlen des US-Versicherers AIG vom Vorabend. Neue Befürchtungen über eine doch noch länger anhaltende Finanzkrise keimten auf.

Zusätzlich sei der Markt von erneuten Höchstständen beim Ölpreis belastet worden, sagte ein Händler.

Der Blue Chip Index SMI verlor 102,18 Punkte oder 1,35% auf 7`483,97 Zähler. Der 30 Unternehmen umfassende, gekappte SLI gab 1,31% auf 1`161,97 Punkte nach und der breite SPI sank um 1,29% auf 6`290,45 Einheiten.

Am unteren Ende der Tabelle zeigten sich im SMI zum Handelsschluss die Versicherungswerte. Swiss Re verloren 2,5% auf 82,50 CHF, ZFS 1,8% auf 312 CHF, Bâloise 1,3% auf 114,10 CHF. Swiss Life notierten etwas besser als der Durchschnitt, standen aber ebenso im Minus mit 0,8% auf 310,25 CHF. Der Lebensversicherer hatte heute sein Aktienrückkaufprogramm über 2,5 Mrd CHF gestartet. Clariant (-4,2% auf 11,49 CHF) markierten auch am Ende des Tages das Schlusslicht im SMI.

Mit Verlusten von 2% oder mehr schlossen auch die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont (-2,3% auf 64,95 CHF) und Swatch (-2,0% auf 281,25 CHF).

Im Zuge des negativen Branchesentiments bei den Versicherern verzeichneten auch die Bankenaktien Verluste. Credit Suisse gaben 1,1% auf 56,40 CHF nach und UBS verloren rund 0,9% auf 32,52 CHF. Die hohe Volatilität in UBS im frühen und späten Geschäft führten Marktteilnehmer auf den letzten Tag im Anrechtehandel (Stock Dividende) zurück. Julius Bär (-1,5% auf 80,60 CHF) standen nach den Zahlen für die ersten vier Monaten ebenfalls unter Druck.

Roche (-1,1% auf 167 CHF) verbilligten sich unterdurchschnittlich. Der Pharmakonzern hatte eine weitere Phase-III-Studie zum Medikament Actemra mit positiven Ergebnissen abgeschlossen und veröffentlicht. Novartis (-1,7% auf 53,10 CHF) verloren überdurchschnittlich.

Im SMI/SLI vermochten lediglich Petroplus (-5,5% auf 56,70 CHF) die Verluste von Clariant noch zu übertreffen. Mehrere Analysten hatten ihr Kursziel im Anschluss an die Quartalszahlen gesenkt.

Mit Aufschlägen verabschiedeten sich am Freitag im SMI/SLI lediglich die Valoren von Nobel Biocare (+1,5% auf 39,52 CHF) und OC Oerlikon (+0,5% auf 390 CHF).

In der zweiten Reihe standen Schweizerhall (+6,8%) im Fokus der Investoren. Das Pharmaunternehmen hatte am Donnerstagabend bekannt gegeben, dass das dezentrale Zulassungsverfahren für das von der Tochter Cimex entwickelte Clopidogrel in Deutschland erfolgreich abgeschlossen wurde.

Gurit notierten mit 0,8% im Minus. Der Hersteller von Hochleistungsverbundwerkstoffen gab bekannt, dass er sich vom verbleibende Wintersport-Geschäft in der Schweiz trennen werde. Der Markt erreiche die Wachstumsdynamik der übrigen Zielmärkte nicht, begründete Gurit den Schritt.

Rieter avancierten 1,2%. Am Vortag hatte Forbo (-0,6%) mitgeteilt, sich am Unternehmen zu beteiligen. Es handle sich dabei um eine «industrielle Beteiligung», so Forbo. (awp/mc/gh)

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