CH-Schluss: Deutliche Verluste – Schlechte US-Arbeitsmarktdaten

Damit habe sich der Beschäftigungsabbau wieder beschleunigt, meinten Händler.


Neben den US-Daten wurde die heutige Kursentwicklung aber auch mit technischen Gründen nach den deutlichen Avancen vom Vortag begründet. Überhaupt sei derzeit ein Auf und Ab an den Börsen zu sehen, insbesondere diese Woche, hiess es. Nach Gewinnen am Montag im SMI, gab es Verluste am Dienstag, wieder Gewinne am Mittwoch und nun Verluste am Donnerstag.


Das Blue-Chips-Barometer SMI verlor 2,15% auf 5’355,23 Punkte und schloss damit nahe Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste derweil 2,28% auf 800,85 Zähler ein, der breite Gesamtmarkt – gemessen am Swiss Performance Index – 1,95% auf 4’623,04 Punkte.


Das eindeutige Schlusslicht unter den SMI/SLI-Titeln bildeten am Donnerstag die Valoren von Clariant (-8,6%), nachdem der Chemiekonzern die Emission einer Wandelanleihe und damit eine deutliche Kapitalverwässerung bekannt gegeben hat. Gleichzeitig scheinen aber die Geschäfte wieder besser zu laufen. Das Unternehmen sprach von einem «anhaltend starken Cash Flow und einer verbesserten operativen Profitabilität im zweiten Quartal».


Daneben büssten aber vor allem auch die grossen Finanztitel viel Terrain ein: Bei Swiss Re waren es -4,3%, bei Julius Bär -3,8%, bei der UBS -3,2% und bei der CS -3,1%. Nicht viel besser hielten sich ZFS (-2,9%); der Erstversicherer hat die Übernahme des US-Autoversicherungsgeschäfts von der American International Group (AIG) abgeschlossen.


Daneben traf es am Donnerstag wegen der schwachen US-Zahlen auch diverse konjunktursensitive Werte ziemlich hart: Die Luxusgüter- bzw. Uhrenhersteller Richemont und Swatch mussten Kurseinbussen von 3,4% bzw. 3,0% hinnehmen, der Personaldienstleister Adecco solche von 2,9%. ABB büssten -2,8% ein, obwohl der Industriekonzern einen Grossauftrag aus Bahrain über rund 170 Mio USD erhalten hat.


Zu den grossen Verlierern gehörten auch Actelion (-2,6%). Das Pharmaunternehmen litt Händlern zufolge unter einer Rückstufung durch die UBS auf «Sell». Zwar lokalisierten die Experten weiteres Wachstumspotenzial beim Produkt Tracleer, sie äusserten sich aber skeptisch zu den Erfolgsaussichten der sich in der Pipeline befindenden Produkten.


Auch Indexschwergewichte wie Novartis (-2,2%), Roche (-1,7%) und Nestlé (-1,2%) konnten die Abwärtsbewegung für einmal nicht aufhalten. Lediglich zwei unter den 30 grössten Titel schlossen im Plus. Es waren dies die beiden Medizinaltechnik-Titel Sonova (+0,6%) sowie Synthes (+0,2%), wobei keine spezifischen News dazu vorhanden waren.


Im breiten Markt legten Forbo (+1,4%) nach unerwartet veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das zweite Halbjahr kräftig zu. In Analystenkommentaren war von erwartungsgemäss ausgefallenen Resultaten die Rede. Bei Gottex (+3,6%) wirkten sich News, dass die Gesellschaf von Nestlé ein Investment- und Beratungsmandat erhalten hat, positiv auf den Kurs aus.


Zu den grössten Verlierern gehörten u.a. Cytos (-7,3%), Lenzerheide (-6,7%) oder Dufry (-4,4%), zu den grössten Gewinnern u.a. SHL (+6,1%). (awp/mc/pg/31)

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