CH-Schluss: Ereignisarmer Handelstag endet uneinheitlich

In der Schweiz nahmen die Investoren etwa bei Syngenta und Nestlé Gewinne mit. Auf der anderen Seite konnten Finanztitel und Zykliker zulegen. Insgesamt hätten allerdings im Handel wichtige Impulse und Nachrichten gefehlt, um die Aktienkurse in die eine oder die andere Richtung zu lenken, hiess es am Markt.


Das Blue Chips Barometer SMI schloss am Ende mit 0,22% oder 11,85 Zähler tiefer auf 5’419,42 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) lag dagegen mit 0,17% auf 825,88 Punkte leicht im Plus und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,04% auf 4’673,33 Zähler.


Die Aktien des Saatgutherstellers Syngenta (-4,4% auf 258,00 CHF) kamen in der zweiten Handelshälfte stark unter Druck. Anfänglich von einer Rückstufung durch Helvea belastet, sorgte dann eine Gewinnwarnung beim US-Mitbewerber Monsanto für zusätzlichen Verkaufsdruck.


Grossen Abgabedruck verspürten etwa auch Julius Bär (-3,6% auf 45,30 CHF). Die Aktien des Vermögensverwalters hatten allerdings in den vergangenen Sitzungen auch stark zugelegt.


OC Oerlikon büssten am Ende 2,5% auf 66,20 CHF ein, obwohl der Tag eigentlich mit Kursgewinnen begonnen hatte. Gute Nachrichten zur Solarsparte stützten den Kurs nur zu Beginn. Adecco wurden mit 1,50 CHF ex-Dividende gehandelt und schlossen um 2,9% oder 1,38 CHF auf 47,00 CHF tiefer.


Zu Gewinnmitnahmen kam es beim Schwergewicht Nestlé (-1,5% auf 39,70 CHF). Roche gaben um 0,9% auf 144,00 CHF nach, während Novartis mit 0,1% auf 43,86 CHF im Plus schlossen.


Von der festen Seite zeigten sich die Grossbankentitel UBS (+1,9% auf 15,84 CHF) und Credit Suisse (+1,9% auf 47,64 CHF). UBS-CEO Oswald Grübel hat sich in einem internen Memo einigermassen optimistisch gezeigt: In den letzten Monaten habe die Bank bereits einiges in Angriff genommen und befinde sich auf dem richtigen Weg, schrieb er darin.


ZFS gewannen am Investorentag 1,5% auf 199,10 CHF dazu. Der Erstversicherer hatte sowohl für das Sach- als auch für das Lebengeschäft die Ziele bestätigt. Swiss Re kletterten um 1,9% auf 36,94 CHF.


Nebst den Finanzaktien waren auch konjunkturabhängige Titel gefragt. So stiegen Kühne+Nagel um 3,6% auf 84,45 CHF, Swatch um 1,7% auf 177,80 CHF, Richemont um 1,9% auf 23,50 CHF oder ABB um 1,9% auf 17,66 CHF. ABB hatte in Saudi-Arabien in der Elektrotechnik einen Auftrag im Wert von 100 Mio USD erhalten. Bereits am Vortag war ein Auftrag über 140 Mio USD aus Mexiko vermeldet worden.


Die grössten Gewinne bei den Bluechips erzielten aber Sonova (+3,6% auf 78,75 CHF). Der Hörgerätehersteller profitierte u.a. von einer Kurszielerhöhung der Credit Suisse auf 100 von 85 CHF; die Grossbank stuft die Aktien mit «Outperform» und als «Top Pick» im Sektor ein.


Im breiten Markt waren Sulzer (+14,1%) nach einer Aufstufung durch Helvea auf «Buy» gesucht. Klar fester tendierten etwa auch noch Perrot Duval (+14,3%), u-blox (+9,7%) oder Newave (+8,4%). u-blox hat mit der britischen McMurdo einen neuen Kunden gewonnen.


Grössere Verluste waren dagegen bei COS (-8,6%), Quadrant (-6,1%) oder SHL Telemedicine (-5,8%) zu sehen. Mit einem Schlusskurs von 87 CHF sind Quadrant nahe an den von den Firmengründern und der japanischen Mitsubishi Plastics offerierten Angebotspreis von 86 CHF herangerückt. (awp/mc/gh/31)

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