CH-Schluss: Erneut Gewinne – UBS als Zugpferd

Als Stütze erwiesen sich am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA. Der Michigan Index für das Konsumentenvertrauen fiel zwar schlechter aus als erwartet. Dies nährte aber an den Börsen die Hoffnungen, dass Zinserhöhungen vorderhand ausbleiben. Zusammen mit dem rückläufigen Ölpreis sorgte dies für einen freundlichen Unterton, der auch den US-Märkten zu klaren Gewinnen in der Eröffnungsphase verhalf.


Der SMI verzeichnete zum Schluss ein Plus von 35,58 Punkten oder 0,53% auf 7’261,37 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich trotzdem ein Minus von 1,7%. Der SLI zog um 0,75% auf 1’114,25 Punkte an und der breite SPI um 0,47% auf 6’126,49 Punkte.


Den grössten Sprung nach oben machten die jüngst so stark verschmähten UBS (+5,2% auf 25,58 CHF). Grund dafür war die unerwartet erfolgreiche Kapitalerhöhung, welche einen Zeichnungsgrad von 99,4% erreicht hatte. Dies sei auf den ersten Blick eine beeindruckend, hiess es in Marktkreisen. Allerdings müsse man sich fragen, wie viel von den Mitarbeitern und UBS-nahen Kreisen gezeichnet worden sei und ob diese Aktien in den nächsten Tagen wieder auf den Markt kämen.


Mit einer nachhaltigen Kurserholung von UBS rechnet denn auch kaum mehr jemand. Am Markt wird einerseits auf die Probleme der Grossbank im amerikanischen Wealth Management und andererseits auf die Möglichkeit weiterer Wertberichtigungen von 2 bis 4 Mrd USD für das laufende Quartal verwiesen.


Im Sog von UBS legten auch CS (+2,4% auf 50,30 CHF) überdurchschnittlich zu, wobei der Titel ebenfalls im Tagesverlauf mehr und mehr an Schwung gewann.


Aus dem SMI/SLI waren weiter Ciba (+2,1% auf 36,80 CHF), Swiss Life (+1,3% auf 283,25 CHF), OC Oerlikon (+1,3% auf 338,50 CHF) oder Swiss Re (+1,3% auf 75,80 CHF) gesucht.


Roche (+0,6% auf 179 CHF) hat von einer am Nachmittag publizierten positiven Studie zu Actemra Schub erhalten. Gemäss der Studie zeigt sich Actemra bei der Behandlung gegen Arthritis gegenüber der Standardbehandlung mit Methotrexat überlegen. Dies soll sich gemäss Roche bereits im laufenden Jahr positiv auf die Verkaufszahlen niederschlagen.


ZFS (+0,2% auf 284 CHF) retteten sich mit der Schlussauktion knapp in die Gewinnzone, nachdem zuvor die Spekulationen um ein mögliches Interesse an der Versicherungssparte der RBS belastet hatte.


Swisscom (+0,5% auf 359 CHF) wurden von Goldman Sachs auf «Neutral» hinaufgestuft.


Im Gegensatz zu Roche fielen Novartis (-0,4% auf 52,60 CHF) etwas zurück. Novartis wurde von der Meldung, dass ein Generika-Produkt von Teva für den Novartis-Blutdrucksenker Diovan in den USA eine vorläufige Zulassung erhalten hat, unter Druck gesetzt.


Auch Holcim gaben 0,4% auf 90,85 CHF nach, nachdem das Unternehmen in Spanien mit der vollständigen Übernahme der Tarmac Iberia für rund 150 Mio EUR eine relativ kleine Akquisition getätigt hat.


Grösster Verlierer waren Clariant (-2,1% auf 11,79 CHF) und Synthes (-1,8% auf 136,70 CHF).


Im breiten Markt verloren Sulzer 1,7%. Das Unternehmen hat zuvor die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt, ohne dass sich dies jedoch gross auf den Aktienkurs ausgewirkt hätte. Auffällig waren die Verluste unter anderem bei 4M (-18,6%) oder Afipa (-11,0%).


Demgegenüber standen klare Gewinne von Pelikan (+9,1%), Atel (+5,8%) oder Schaffner (+5,1%). (awp/mc/gh)

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