CH-Schluss: Erneut schwere Verluste mit Aufwärtstendenz zum Ende

Die im frühen Geschäft eingefahrenen Abgaben wurden am Nachmittag im Anschluss an die Eröffnung in den USA dann noch deutlich reduziert, wobei der SMI noch rund 170 Punkte gutmachte. Zuvor herrschte beinahe Panik, da die US-Börsen im vorbörslichen Geschäft mit den Futures die maximal zulässigen Abschläge für einen Börsentag erreichten, worauf keine tieferen Kurse mehr gestellt werden konnten. Das Minus des Dow Jones zu Handelsbeginn von rund 5% beruhigte die Gemüter dann etwas und später erholte sich der DJIA auf ein «moderates» Minus von rund 3% bei europäischen Börsenschluss.


Der SMI verlor schliesslich 218,64 Punkte oder 3,7% auf 5’675,09 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von rund 7%. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sank um 4,03% auf 792,77 Punkte und der breite SPI um 3,66% auf 4’682,67 Punkte.


Unter anderem belastete der schwache Einkaufsmanagerindex in der Eurozone insbesondere die hiesigen Industrietitel überdurchschnittlich stark, welche als exportorientierte Unternehmen vom exorbitanten Erstarken des Schweizer Frankens zum Euro gleich ein zweites Mal gestraft wurden. Die sich Schlag auf Schlag folgenden Gewinnwarnungen der Unternehmen verbesserten das Bild ebenfalls nicht, wobei heute in Europa vor allem die Automobilindustrie mit negativen Schlagzeilen aufgefallen ist.


Am ärgsten gerieten Julius Bär (-13,1% auf 36,50 CHF) unter die Räder, gefolgt von Swiss Life (-9,9% auf 106,80 CHF). Die Verluste dieser und auch anderer Werte bewegten sich aber zeitweise noch deutlicher im zweistelligen Bereich.


Von den übrigen Versicherungen gaben ZFS (-3,5% auf 192 CHF) und Bâloise (-4,4% auf 48,70 CHF) beinahe moderat ab. Swiss Re (-5,0% auf 43 CHF) erlebten einen besonders volatilen Tag: Nach einer deutlich tieferen Eröffnung sorgten aggressive Käufe aus dem Ausland vorübergehend für eine Rückkehr in positives Terrain. Im Berufshandel wurden die zeitweise beobachteten Nachfrageimpulse auf solide Quartalszahlen von Partner Re zurückgeführt.


Erneut stark unter Druck standen auch ABB (-6,1% auf 12,91 CHF) nachdem die am Vortag publizierten Quartalszahlen bereits zu einem Einbruch geführt hatten. Am Freitag folgten weitere Institute mit Rückstufungen und kritischen Kommentaren, wobei vor allem die verdüsterten Konjunkturaussichten Sorgen machen. Zwischenzeitlich wurden ABB (Tagestief bei 11,45 CHF) wieder zu Preisen gehandelt, wie zuletzt Ende 2005. Am Nachmittag folgt dann eine gewisse Entspannung.


Auch CS (-5,3% auf 42,24 CHF) und UBS (-5,2% auf 15,64 CHF) haben sich im späten Verlauf wieder deutlich gesteigert.


Gar in die Gewinnzone sind bis zum Schluss Swisscom (+1,6% auf 362 CHF), Clariant (+0,5% auf 6,66 CHF) und Syngenta (+0,2% auf 173 CHF) vorgerückt. Eine Stütze waren dem SMI zudem Nestlé (-2,2% auf 43,44 CHF) und Roche (-1,4% auf 168 CHF), wenn auch auf tiefem Niveau.


Im breiten Markt hat es verschiedene Industrietitel wie Swisslog (-16,7%), Schmolz+Bickenbach (-14,5%) oder Georg Fischer (-8,9%) mit markanten Verlusten erwischt. (awp/mc/gh/36)

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