CH-Schluss: Etwas leichter – UBS legen zu – US-Börsen belasten

Erste durchgesickerte Details zum Konjunkturpaket von US-Finanzminister Timothy Geithner und dann die Rede des Ministers selbst liessen die Kurse abbröckeln. Es sehe bislang nicht nach dem grossen Befreiungsschlag aus, kommentierte ein Händler die Aussagen von Geithner. Die US-Regierung ist angesichts der Schwere der Finanzkrise bereit, die finanziellen Mittel zu einer Normalisierung des Finanzsystems drastisch auszuweiten. Die Mittel der so genannten «Term Asset-Backed Securities Loan Facility», kurz TALF, sollen nunmehr auf bis zu 1 Bio USD aufgestockt werden, erklärte der US-Finanzminister.


Der SMI verlor 13,81 Punkte bzw. 0,27% auf 5’144,69 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sank 0,47% auf 740,63 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ging 0,32% auf 4’275,95 Stellen zurück.


Die Papiere der UBS (+5,7% auf 13,63 CHF) verzeichneten nach einer Berg- und Talfahrt kräftige Gewinne und waren das stärkste Zugpferd im Blue-Chip-Index. Dies nachdem die Bank ein Resultat für 2008 präsentiert hatte, das auf allen Ebenen hinter den Markterwartungen zurückblieb. Analysten liessen am Zahlenkranz denn auch kaum ein gutes Haar. Als bedenklich wurde vor allem der massive Geldabfluss im vierten Quartal gewertet. «Der Markt war sich zunächst nicht schlüssig, wie die Neuigkeiten einzuschätzen sind», sagte ein Händler. Als «ermutigend» bezeichnete die Grossbank selbst hingegen den Start in die laufende Periode, was auch bei Analysten positiv aufgenommen wird. Sie verweisen auf den Neugeldzufluss im Januar und auf die Entwicklung bei der Investment Bank.


Julius Bär (+4,8% auf 31,52 CHF) tendierten ebenfalls fester. Die Titel der CS (unv. bei 30,88 CHF) zeigten sich am Vortag ihrer Ergebnispublikation für das abgelaufene Jahr unverändert. Für das Gesamtjahr rechnen Analysten mit einem Reinverlust zwischen 5 und 8 Mrd CHF. Neben den Abschreibungen und der Entwicklung des Bestands an Risikopositionen steht der Nettoneugeldzufluss im Fokus.


Das Indexschwergewicht Nestlé (+0,5% auf 38,50 CHF) profitierte von einer Unternehmensstudie der Credit Suisse. In der Studie verteidigt die CS die Papiere des Nahrungsmittelherstellers nach dem jüngsten Kursrückgang entschieden.


Swiss Re (+3,4% auf 19,13 CHF) standen weit oben auf dem Kurstableau. Die Titel hatten in der Vorwoche nach einem für 2008 vermeldeten Milliardenverlust und einer Kapitalerhöhung knapp 40% verloren und am Montag 1,6% höher geschlossen.


Ciba schlossen bei 48,52 CHF und damit auf dem Stand des Vortages. Der Spezialchemiekonzern hat im letzten vollen Geschäftsjahr vor der Übernahme durch BASF einen Verlust von 564 Mio CHF erlitten.


Verlierer des Tages waren die Gewinner der vergangenen Tage. So verloren OC Oerlikon (-10,2% auf 32,34 CHF), ABB (-4,8% auf 16,05 CHF), Holcim (-5,1% auf 51,10 CHF) und Adecco (-3,4% auf 41,68 CHF) am deutlichsten und lasteten auf dem Index.


Aber auch die Verluste bei Richemont (-3,8% auf 18,29 CHF), Syngenta (-3,0% auf 235,80 CHF) und Nobel Biocare (-2,8% auf 17,50 CHF), die am Mittwoch Zahlen vorlegen, belasteten.


Die Pharmatitel zeigten sich uneinheitlich. Roche (-1,1% auf 147,00 CHF) verbuchten Verluste, während Novartis (+0,1% auf 49,18 CHF) leicht zulegten.


Im breiten Markt tendierten Lem nach 9-Monatszahlen 1,0% tiefer. Swissmetal stiegen 0,4%. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatzeinbruch um 20% erlitten und will eventuell an einem weiteren Standort Kurzarbeit einführen. (awp/mc/pg/29)

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