CH-Schluss: Fast nur Gewinner – neue Rekordwerte

In der Folge krebste der Hauptmarkt dann leicht zurück, ehe die fester gestarteten US-Börsen am späten Nachmittag dem hiesigen Handel nochmals Auftrieb gaben.

Die Aussagen der US-Notenbank zum Zinsentscheid von gestern Abend stellten laut einem Händler die beste aller Welten dar: Nicht nur habe der Inflationsdruck laut Fed ein wenig abgenommen, was eine Zinssenkung wieder in den Rahmen der Möglichkeiten geraten lässt, sondern habe das Fed zuletzt auch Anzeichen für ein kräftigeres Wachstum gesehen.

Um 17.30 Uhr notierte der SMI schliesslich mit einem Plus von 0,91% oder 82,76 Punkten auf 9`217,87 Stellen, das neue Intraday-Hoch liegt bei 9`252,52 Punkten. Der breiter gefasste SPI rückte um 0,9% oder 65,49 Zähler auf 7`307,27 Punkte vor.

Zu den grössten Gewinnern zählten im Hauptmarkt die Titel von Adecco (+1,8% auf 81,30 CHF bei hohen Volumen). Händler sprachen von Anschlusskäufen, nachdem die Aktien des Personalvermittlers bereits gestern nach Geschäftszahlen des Konkurrenten Manpower leichte Avancen verzeichneten. Noch stärker legten nur Clariant (+2,3% auf 21,85 CHF) zu, dies vor allem vor der Schlussauktion.

Ebenfalls mit klaren Avancen gingen die Pharmaschwergewichte Roche (+1,4% auf 237 CHF) und Novartis (+1,1% auf 72,30 CHF) aus dem Handel. Roche wird nächste Woche Zahlen präsentieren.

Zulegen konnten auch die Aktien der Versicherer Swiss Life (+1% auf 316,25 CHF), Baloise (+1,4% auf 127,60 CHF) und ZFS (+1,1% auf 338,25 CHF). Letztere gerieten in den Fokus der Anleger, nachdem Gerüchte die Runde machten, dass ZFS an der Helvetia (Aktie -0,8% auf 481 CHF) interessiert sein soll. ZFS wolle 575 CHF je Helvetia-Aktie bieten, wurde am Markt gemunkelt. Auch andere Topadressen aus dem Inland sollen ein Übernahmeangebot erwägen, hiess es.

Von starken Geschäftszahlen der Deutschen Bank profitierten vor allem UBS (+1,2% auf 78,70 CHF). CS (+0,4% auf 88,20 CHF) und Julius Bär (+0,1% auf 149,20 CHF) zeigten sich dagegen wenig inspiriert und figurierten zu Schluss unter den geringsten Gewinnern.

Nobel Biocare (Titel +1,1% auf 416,25 CHF) wird am nächsten Donnerstag Zahlen präsentieren. Telekomanbieter Swisscom (Aktie +0,7% auf 467,50 CHF) bleibt wohl einzige Bewerberin für die Grundversorgungskonzession 2008 bis 2017.

Zu den wenigen Verlieren gehörten Holcim (-0,3% auf 122,80 CHF) und Givaudan (-0,3% auf 1`119 CHF).

Am breiten Markt (SPI) gab es zwei Ausreisser, welche das Interesse der Anleger beanspruchten. Zum einen explodierte der Kurs der Santhera-Aktien um satte 23,6%, das Papier kostete um 17.30 Uhr 119,90 CHF. Gestern wurde bekannt, dass erste Medikamente des noch jungen Pharmabetriebs früher als geplant auf den Markt gelangen dürften.

Zum anderen legten die Titel des Raffineriebetreibers Petroplus eine eindrückliche Performance hin (+16% auf 91,50 CHF). Das Unternehmen erwirbt vom britischen Branchenriesen BP dessen Raffinerie Coryton sowie weitere Vermögenswerte im britischen Essex.

Trotz einer Gewinnwarnung verzeichneten auch die Aktien der Charles Vögele Holding Avancen (+4,8% auf 112,20 CHF).

Mit teilweise hohen Verlusten fielen dagegen Temenos (-6,3% auf 21 CHF) auf. Laut einem Pressebericht soll eine als Referenzprodukt gehandelte Software für HSBC nicht zum Einsatz kommen, da sich die Grossbank für einen Strategiewechsel entschieden habe.

Rieter (-1,4% auf 703 CHF) mussten Teile ihrer überaus deutlichen Vortagesgewinne nach der Publikation von Umsatzzahlen wieder hergeben. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. (awp/mc/ar)

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