CH-Schluss: Fester – Nestlé sorgt für Euphorie am Markt

Mit den am Nachmittag nach freundlicher Eröffnung ins Minus drehenden US-Börsen, hatten sich jedoch auch die hiesigen Standardwerte von ihren Höchstständen gelöst. Als Zugpferd der positiven Entwicklung am Markt erwies sich über den gesamten Handelsverlauf das Indexschwergewicht Nestlé.


Der von der Federal Reserve Bank of Philadelphia berechnete Diffusionsindex für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit in der Region ist im Februar entgegen der Erwartungen weiter gefallen. Zudem ist der Sammelindex der Frühindikatoren im Januar erneut gesunken.


Der SMI schloss um 1,42% oder 104,57 Punkte höher auf 7’486,15 Punkten. Der SLI, in dem der Einfluss der Schwergewichte begrenzt ist, gewann 1,02% auf 1’154,53 Zähler und der breitere SPI kam um 1,28% auf 6’144,27 Punkte voran.


Der SMI hatte im Tagesverlauf einen erneuten Anlauf genommen, um aus dem seit Mitte Dezember vergangenen Jahres gültigen kurzfristigen Abwärtstrend nach oben auszubrechen. Der Index schaffte es jedoch nicht die Oberseite des besagten Abwärtstrends bei rund 7’560 Punkten nachhaltig zu durchbrechen.


Nestlé legten 3,5% auf 482,50 CHF (Tageshoch 494,75 CHF) zu und sorgten für eine gewisse Euphorie am Markt. Nestlé hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich und erstmals die Grenze von 100 Mrd CHF Umsatz überschritten. Dank starker Marken konnte der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller die Preise deutlich erhöhen und zusammen mit weiteren Effizienzsteigerungen die hohen Rohstoffkosten überkompensieren. Für die nächsten Jahre zeigt sich der Konzern weiter zuversichtlich. Die Zahlen lagen zum Teil massiv über den Erwartungen der Finanzgemeinde und haben – zusammen mit positiven Aussichten – die Aktie beflügelt.


Holcim (-0,1% auf 106 CHF) und CS (-0,4% auf 52,75 CHF) standen dagegen am anderen Tabellenende. UBS (+0,1% auf 36,36 CHF) schafften es als letzter Titel ins Plus. Der UBS-Verwaltungsrat rührt mit der Ernennung von Fiat-CEO Sergio Marchionne zum nebenamtlichen Vizepräsidenten in der Gerüchteküche um eine mögliche Nachfolge für den umstrittenen Marcel Ospel. Julius Bär verteuern sich um 1,1% auf 79,80 CHF.


Im SLI überzeugten Actelion (-2,8% auf 52,00 CHF) mit den Jahreszahlen 2007 nicht ganz. Das Biotech-Unternehmen hatte mit den vorbörslich veröffentlichen Jahreszahlen die Schätzungen zwar leicht übertroffen. Der Ausblick auf 2008 wird von den Analysten aber mit Zurückhaltung bewertet.


Zu den gefragten Werten zählten dagegen Richemont (+2,4% auf 61,60 CHF) und Swatch (+2,7% auf 307,25 CHF), welche von den erneut stark gestiegenen Uhrenexporten im Januar getrieben wurden. Aber auch ABB (+2,3% auch 26,10 CHF) und Swiss Re (+3,0% auf 78,55 CHF) profitierten von der guten Stimmung am Markt.


Am breiten Markt legten Hiestand kurzzeitig deutlich zu, ermässigten sich jedoch wieder auf ein Plus von 0,4%. Meldungen zufolge ist die britische Private Equity Gesellschaft Lion Capital LLP mit 32% eingestiegen. (awp/mc/pg)

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