CH-Schluss: Fester – Technische Reaktion und freundliche US-Börsen

Mit der Eröffnung der US-Börsen am Nachmittag erhielt die Börse hierzulande weitere Unterstützung. Die Wall Street präsentierte sich nach den deutlichen Vortagsabschlägen und durchwachsenen Konjunkturdaten nach einem verhaltenen Start fester. Die Erzeugerpreise in den USA waren im April stärker als erwartet gestiegen und auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen überraschend hoch aus. Der Arbeitsmarkt bleibe unter Druck, hiess es dazu.


Hierzulande stieg das Blue Chips Barometer SMI bis um 17.30 Uhr um 82,63 Punkte bzw. 1,57% auf 5’360 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,84% auf 797,01 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) +1,4% auf 4’600,95 Stellen.


An der Tabellenspitze gingen Richemont (+6,2% auf 22 CHF) aus dem Handel. Der Luxusgüterkonzern konnte die Markterwartungen mit den Erstquartalszahlen bis auf den Reingewinn übertreffen. Während die Aussichten für den US-Markt nicht sehr optimistisch sind, wurde die Erweiterung des laufenden Aktienrückkaufprogramms positiv aufgenommen. Die Titel der Branchenkollegin Swatch (+1,6% auf 167,50 CHF) wurden nicht ganz so stark beurteilt.


Daneben konnten OC Oerlikon (+4,1% auf 63,50 CHF) deutlich zulegen, bei ABB (+1,7% auf 16,52 CHF) und Holcim (+1,6% auf 52,40 CHF) waren die Aufschläge moderater. Auf Adecco (+0,8% auf 44,22 CHF) lastete eine Rückstufung durch die UBS auf «Sell» («Neutral»). Lonza (Aktie +1,7% auf 107,40 CHF) erhielt indes von der EU-Kommission grünes Licht für ein Joint Venture mit der israelischen Teva bei Biosimilars.


Grosses Interesse zeigten die Anleger an den Finanzwerten, so auch an UBS (+4,0% auf 15,15 CHF). Im Markt wurde spekuliert, die Eidgenossenschaft wolle sich so bald als möglich von ihrem Engagement bei der Grossbank lösen. Dies sei als gutes Zeichen zu werten, dass die UBS bald wieder auf eigenen Beinen stehen könne, hiess es im Handel.


Auch CS (+4,0% auf 44,20 CHF) und Julius Bär (+3,7% auf 39,24 CHF) lockten nach den Einbussen der Vortage wieder Käufer an. Die Versicherungswerte Bâloise (+4,3% auf 85,10 CHF), Swiss Re (+4,2% auf 35,50 CHF) und ZFS (+3,0% auf 196,50 CHF) waren zum Teil noch stärker gesucht.


Die defensiven Roche (+1,5% auf 147 CHF) verbuchten durchschnittliche Avancen. Der Pharmakonzern erhält bei Tamiflu Konkurrenz durch einen indischen Generika-Hersteller und will einen neuen Nachweis für den Schweinegrippe-Virus lancieren. Ausserdem wurden eher negative Nachrichten zum Brustkrebsmedikament Xeloda bekannt.


Novartis gewannen 0,4% auf 44,48 CHF. Das Unternehmen bekam von der US-Gesundheitsbehörde die Zulassung für eine rezeptfreie Version des am Markt gut eingeführten Medikamentes Prevacid zur Behandlung von Sodbrennen. Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé rückten 0,6% auf 40,76 CHF vor.


Swiss Life (-1,6% auf 90,75 CHF) fielen am Tabellenende unter den Assekuranzen aus dem Rahmen. Grössere Einbussen erlitten noch Synthes (-0,8% auf 116,30 CHF) und Actelion (-1,1% auf 52,10 CHF).


Im breiten Markt waren Dufry (+7,0%), Swissmetal (+6,3%), Orascom (+4,4%) und Swiss Prime Site (+1,9%) nach Erstquartalszahlen gesucht. Intersport (+40%) profitierten von einem trotz Konjunktureinbruch guten Winterhalbjahr und einer positiven Prognosen für das Sommerhalbjahr.


Looser (-1,5%) und CPH (-1,1%) wurden dagegen tiefergestellt. Bei Tamedia (-1,2%) reduzierten sich die Verluste im Verlauf. Die Zeitung «Der Bund» wird ab Herbst 2009 in Zusammenarbeit mit dem «Tages-Anzeiger» weitergeführt. In beiden Redaktionen werden Stellen abgebaut.


Schindler (PS +7,8%) wurden von der Aufnahme in den MSCI-Index anlässlich der halbjährlichen Indexrevision gestützt. Demgegenüber litten Sulzer (-5,4%) unter dem Ausschluss aus diesem Index. (awp/mc/pg/32)

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