CH-Schluss: Fester unter Tageshoch

Die wie erwartet ausgefallene Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zog mehr oder weniger spurlos am Geschehen vorbei. Die SNB hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,25% belassen, deutete aber eine bevorstehende Korrektur des stark expansiven Kurses an. Die Notenbank wird einer Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro nach wie vor entschieden entgegenwirken, hiess es.


Der SMI der Schweizer Blue Chips rettete am Tagesende ein Plus von 0,28% und schloss bei 6’317,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,41% auf 979,38 Stellen und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, um 0,29% auf 5’458,61 Zähler zu.


Die Schweizer Finanzwerte litten ab dem Mittag unter Gewinnmitnahmen. So büssten bei den Banken UBS 0,1% und Julius Bär 1,4% ein. Credit Suisse drehten im späten Verlauf wiederum nach oben und legten um 1,1% zu. Händlern zufolge könnte die Volatilität in den zuletzt stark gelaufenen Finanzwerten bis zum morgigen grossen Eurex-Verfall hoch bleiben.


Die Versicherer tendierten uneinheitlich. Während Swiss Life (+1,2) und ZFS (+1,7%) von den guten Branchenvorgaben aus den USA profitierten, büssten Swiss Re 1,2% und Baloise 0,3% ein. Letztere werden am morgigen Freitag letztmals im SMI enthalten sein.


Gleiches gilt für Nobel Biocare (+3,2%), welche die Gewinnerliste anführten. Dahinter folgten die Aktien der Luxusgüterkonzerne Richemont (+3,1%) und Swatch (+2,6%), die von Kurszielerhöhungen und wohlwollenden Kommentaren durch die Analysten der Bank Kepler profitierten.


Ab kommender Woche neu im SMI figurieren Lonza (-0,7%) und SGS (-1,0%).


Holcim stiegen um 2,0%, nachdem die Analysten von Exane BNP Paribas den europäischen Baumaterialsektor auf «Outperform» von bisher «Neutral» hochgestuft haben, da ihrer Ansicht nach die meisten Indikatoren im Sektor wieder auf Grün stehen. In der Folge hoben die Analysten das Rating auf «Outperform» von «Neutral».


Auf der Verliererseite standen hingegen ABB (-1,7%), nachdem die Deutsche Bank die Titel auf «Hold» von «Buy» von gesenkt hatte.


Die defensiven Pharmawerte Novartis (-0,7) und Roche (unverändert) figurierten heute aufgrund der steigenden Risikobereitschaft der Anleger mehrheitlich auf den Verkaufszetteln. Demgegenüber zogen die nicht weniger defensiven Nestlé (+0,7%) im Tagesverlauf an. CFO James Singh hat am (gestrigen) Mittwoch anlässlich einer Präsentation den zuletzt gegebenen Ausblick für das Gesamtjahr 2009 bestätigt.


Aus dem Bereich Pharma legten Actelion gar um 2,5%. Händler machten dafür Nachwirkungen einer von Analysten positiv aufgenommen Telefonkonferenz mit dem CEO verantwortlich.


In der zweiten Reihe fielen am Berichtstag Industriewerte auf, die zuletzt nicht mit dem Gesamtmarkt mithalten konnten. Schaffner (+11,9%) und Rieter (+10%) führen dabei mit überdurchschnittlich kräftigen Kursgewinnen die Tabellenspitze an. Marktbeobachter machen für die Aufschläge die sich verbessernde konjunkturellen Lage für die Branche aus. Bei Schaffner stützte zudem ein Grossauftrag der chinesischen Staatsbahnen und bei Rieter eine charttechnisch motivierte Kaufempfehlung.


Auch Bobst (+5,5%), Kaba (+5,4%), Conzzeta (+4,5%) und Bucher Industries (+4,2%) legten aus dem Industriesektor überdurchschnittlich zu. (awp/mc/pg/29)

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