CH-Schluss: Freundlicher Wochenauftakt

Insgesamt habe sich die gute Liquiditätslage am Markt durchgesetzt und die Sorgen rund um die Finanzprobleme in Europa in den Hintergrund gedrängt. Dies zumal Irland im Tagesverlauf darauf beharrt hatte, keinen Antrag auf «externe Hilfe» gestellt zu haben. Ein Bericht der Dubliner Zeitung «Independent», wurde zurückgewiesen. Demnach soll Irland erwägen, Geld aus dem Euro-Rettungsschirm nur für sein Bankensystem zu beantragen.


Der Swiss Market Index (SMI) gewann am Montag 0,87% auf 6’562,15 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,86% auf 1’027,14 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,83% auf 5’835,85 Punkte vor.


Richemont (+2,3%) gingen mit deutlichen Aufschlägen aus dem Tag. Damit weiteten die Valoren ihre Avancen nach den starken Halbjahreszahlen vom letzten Freitag aus. Die Papiere erhielten Unterstützung von Seiten der Analysten: UBS, Barclays, Nomura, Exane BNP sowie Kepler erhöhten das Kursziel für Richemont, die Deutsche Bank hob das Rating auf «Buy» von zuvor «Hold» an. Die Anschlusskäufe hievten die Aktien im Tagesverlauf mit 55,30 CHF auf neue historische Höchststände.


In die andere Richtung ging es mit Petroplus (-0,6%), die mit 9,56 CHF vorübergehend auf neue historische Tiefststände fielen. Händler benannten eine Studie von Barclays als Ursache. Die zuständigen Analysten fanden im europäischen Raffineriesektor mit Saras und ERG neue Favoriten, was Umschichtungen aus Petroplus auslöste.


Deutlich im Plus schlossen hingegen die Titel der Turnaround-Hoffnung Clariant (+2,5%), während Sonova (+1,9%) am Vortag der Ergebnispublikation gesucht wurden.


Julius Bär (+0,7%) legten nach dem am Freitag vorgelegten Interim Management Statement weiter zu. CS verteuerten sich um 0,1%. CS-Vizepräsident Urs Rohner erklärte in der «Samstagsrundschau» auf Schweizer Radio DRS, dass er vom geplanten Steuerabkommen mit Deutschland «keine grossen Auswirkungen» für die Grossbank erwarte. UBS stiegen um 0,4%. Hier machten Marktteilnehmer am Tag vor dem jährlichen Investorentag Deckungskäufe aus.


Unter den Schwergewichten erwiesen sich insbesondere Novartis (+1,5%) als Stütze des hiesigen Börsenplatzes. Händlern zufolge profitierten die Aktien von einem Bericht im Anlegermagazin Barron’s. Die Titel seien verglichen mit der Konkurrenz und aufgrund der guten geografischen Diversifikation, einer starken Bilanz und hoher, zu erwartenden Dividendenausschüttungen zu tief bewertet, hiess es dort.


Roche kletterten um 1,2% und Nestlé verteuerten sich um 0,6%.


Lonza (+0,8%) wählte die kanadische Dalton Pharma Services als Partner in der chemischen Auftragsproduktion. Die beiden Unternehmen arbeiten künftig in der Herstellung von kleinen Molekülen in früher Entwicklungsphase und im Kilogramm-/Labormassstab zusammen.


Im breiten Markt gaben die Aktien der Vermögensverwalterin GAM um 3,9% nach. Das Interim Management Statement für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2010 sei uneinheitlich ausgefallen, hiess es im Handel. So erfuhren die verwalteten Vermögen gegenüber Mitte Jahr nur eine leichte Verbesserung und die Neugeldzuflüsse verlangsamten sich in beiden Segmenten. Zudem wurde vor einer Wertberichtigung auf der Artio-Beteiligung gewarnt.


Bei Oridion (-1,3%) zeigten sich die Anleger etwas enttäuscht von der Zahlenpublikation, obwohl die Medizinaltechnikerin die Vorgaben bei Gewinn und Umsatz in etwa getroffen und die Prognosen präzisiert hatte.


Von Roll sanken nach dem überraschenden Abgang von Konzernchef Thomas Limberger um 1,4%. Limberger wolle sich neuen Herausforderungen stellen und werde künftig als Gesellschafter eines eigenen Industriebeteiligungsunternehmens tätig sein, begründete das Unternehmen den Rücktritt. (awp/mc/ps/26)

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