CH-Schluss: Gewinne im Tagesverlauf ausgebaut – Richemont gefragt

Anschliessend verbuchte das Bluechip-Barometer weitere Gewinne und ging unter dem späten Tageshoch aus dem Handel.


Die am Berichtstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten wiesen keine einheitliche Tendenz auf. Der Empire State Manufacturing Index für November verfehlte die Erwartungen. Die Einzelhandelsumsätze waren im Oktober stärker gestiegen als erwartet, gleichzeitig wurden die September-Daten nach unten revidiert. Die Lagerbestände der US-Industrie wiederum wiesen im Oktober einen geringeren Rückgang auf als erwartet. Positive Impulse kamen von der Wall Street.


Bei Börsenschluss gewann der SMI 1,13% auf 6’422,81 Punkte, das Tageshoch lag bei 6’435 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,29% auf 989,25 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,06% auf 5’536,23 Punkte.


Als Tagessieger gingen Richemont (+4,8%) aus dem Handel und erreichten dabei fast ein neues Zwei-Jahres-Hoch. Die Valoren knüpften damit an die Aufwärtsbewegung vom Freitag nach der Veröffentlichung positiver Zahlen an. Zahlreiche Hochstufungen für Rating und Kursziel beflügelten die Aktien, Händler verwiesen zudem auf Umschichtungen aus den Papieren der Mitbewerber. Die Titel des Branchennachbarn Swatch (+1,0%) rückten weniger stark vor.


Die meisten Finanzwerte verbuchten Aufschläge. UBS (+2,2%) wiesen im Vorfeld des Investorentags am (morgigen) Dienstag deutliche Avancen auf. Die Anleger hätten grosse Erwartungen in die Bank und gingen davon aus, dass das Management die Krise als überwunden sehe, so ein Marktbeobachter. Im Sog der UBS verteuern sich CS um 1,6%.


Bei den Assekuranzen waren ZFS (+3,3%), Swiss Re (+2,0%) und Swiss Life (+2,1%) gefragt. Swiss Life-CEO Bruno Pfister zeigte sich in einem Interview am Wochenende von der Akquisition der deutschen AWD überzeugt. Bâloise (+1,1%) konnten ebenfalls zulegen.


Die Ende der Vorwoche nach dem Investorentag und einem Zukauf im Bereich Videokommunikation abgestraften Logitech (+2,8%) zeigten sich erholt.


Roche (+0,7%) und Novartis (+0,8%) hielten sich ebenso wie Nestlé (+0,7%) unterdurchschnittlich. Die Deutsche Bank nahm die Abdeckung des europäischen Pharmasektors auf, empfahl Novartis mit «Buy» und vergab für Roche ein «Hold». Positiver fiel eine Branchenstudie der WestLB aus.


Julius Bär (+0,4%) gelang bis zum Schluss der Vorzeichenwechsel. Das Aktienresearch der UBS hatte die Gewinnschätzungen für die Gruppe deutlich zurückgenommen und das Rating auf «Sell» (von «Neutral») gesenkt – dies bei einem neuen Kursziel unter dem aktuellen Preisniveau. Händler werteten auch die in der Presse vermehrt aufgegriffene Steueramnestie in Italien als negativen Impuls.


Die CS startete die Abdeckung der früheren Bär-Tochter GAM (-3,2% auf 12,33 CHF) mit der Anlageeinstufung «Neutral» und einem Kursziel von 13 CHF.


In der zweiten Reihe standen Addex (+17,2%) wegen des Erfolgs in klinischen Phase-IIb-Tests mit dem Hauptprodukt im Blick. Cicor (+8,1%) veröffentlichte Details zur Anfang Oktober angekündigten Kapitalmassnahme. Swisslog (+2,2%) profitierten von einem Grossauftrag aus den USA.


Goldbach (+3,3%) erholten sich etwas von den Freitagsverlusten (-25% nach Gewinnwarnung). BCV (+4,4%) legen nach einem CEO-Interview in der Wochenendpresse ebenfalls deutlich zu. Bei Lindt&Sprüngli gab es neue Übernahme-Spekulationen (PS +3,3%).


Implenia (-2,3%) lagen im Angebot, nachdem Übernahmephantasien aus den Titeln gewichen waren. Der Baukonzern wurde den ungeliebten Grossaktionär Laxey los und der immer wieder gehandelte Einstiegskandidat Strabag aus Österreich kam bei der Aktienplatzierung nicht zum Zug. (awp/mc/pg/32)

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