CH-Schluss: Gewinne – Stimmung beruhigt, Actelion stark gefragt

 Die Sorgen um die Randstaaten der Eurozone wurden durch ein versprochenes Hilfspaket von Europa für das marode Bankensystem Irlands etwas gedämpft. Ganz aus der Welt seien die Zweifel aber nicht, und entsprechend herrschte einige Zurückhaltung am Markt. Zudem bremsten enttäuschende US-Konjunkturdaten stärkere Kursgewinne. So waren sowohl die Baubeginne als auch -genehmigungen überraschend eingebrochen.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,29% höher auf 6`494,99 Punkten, nachdem er gegen Mittag noch bis auf 6`524 Zähler geklettert war. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,57% auf 1`017,34 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 5`782,23 Punkte.


Actelion waren der unangefochtene Spitzenreiter mit Gewinnen von 9,1%. Am Vortag war das Gerücht aufgekommen, der weltgrösste Biotechnologie-Konzern Amgen prüfe eine Offerte zur Übernahme von Actelion. Der Konzern selbst bestätigte, dass das Unternehmen im Rahmen des normalen Geschäftsganges in regelmässigem Kontakt mit industriellen Partnern stehe. Im Sog stiegen auch Basilea um 2,1%, für BB Biotech, die an Actelion beteiligt sind, ging es um 2,4% hoch.


Roche waren nach Details zum bereits früher angekündigten Kostenspar- und Effizienzsteigerungsprogramm «Operational Excellence» ebenfalls gefragt und legten um 1,3% zu. Insbesondere die Umsetzungsgeschwindigkeit der Initiative überrasche positiv, hiess es unter Marktbeobachtern. Insgesamt werden rund 4`800 Stellen abgebaut. Die Kosten sollen im nächsten Jahr um rund 1,8 Mrd CHF und ab 2012 um 2,4 Mrd CHF jährlich sinken.


Auf weniger Begeisterung stiessen die Aussagen des Konkurrenten Novartis (Aktie -0,5%) zur langfristigen Strategie. Der Pharmakonzern will sich auf Innovation, Diversifikation des Gesundheitsportfolios und die Steigerung der Produktivität konzentrieren. Der Gesundheitsmarkt dürfte nach Ansicht von Novartis weiterhin stark wachsen.


Kräftiger konnten derweil ABB (+1,2%) zulegen. Das Unternehmen hat eine revolvierende Kreditlinie in der Höhe von 2 Mrd USD angepasst und verlängert. Damit solle eine maximale finanzielle Flexibilität sichergestellt werden.


Die Aktien von ZFS zählten mit plus 1,5% ebenfalls zu den Gewinnern. Der Versicherer verkauft in Spanien die 50%-Anteile der gemeinsam mit Unnim gehaltenen Versicherungsgesellschaften an Unnim und kassiert dafür 388 Mio USD.


Unter den Finanzwerten hielten sich UBS mit 0,4% im Plus, CS (-0,1%) rangierten leicht im Minus. Die UBS hatte am Vortag die Mittelfristziele bestätigt.


Stark gefragt waren die Aktien von Sonova mit plus 4,3%. Einen Tag nach der Zahlenvorlage hatten sich einige Analysten zu den Titeln geäussert und sich insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen gezeigt. Die Bewertung sehen die Experten allerdings als bereits recht hoch an.


In der zweiten Reihe verloren Meyer Burger 5,5%. Händler verwiesen auf Befürchtungen um nachlassende Aufträge aus China. Zudem äusserte sich die Credit Suisse negativ zum US-Solarsektor, was die ganze Branche belastete.


Kaba konnten hingegen um 4,9% zulegen. Das Unternehmen prüft eine Partnerschaft für die Sparte Door Automation oder deren Verkauf. Analysten bewerteten die Überlegungen als durchaus sinnvoll.


Die Aktien des Ölfeld-Serviceunternehmens Weatherford die am Morgen mit einem Kurs von 19,35 CHF in den Handel an der SIX Swiss Exchange gestartet waren, beendeten den Handel auf 19,40 CHF. An der New Yorker Börse hatten die Titel am Vorabend mit 19,37 USD oder umgerechnet rund 19,30 CHF geschlossen. (awp/mc/gh/26)

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