CH-Schluss: Gewinne zum Wochenende retten schwache Woche nicht

Im Verlauf des weiterhin sehr volatilen Tagesgeschäfts haben Aussagen der Notenbankchefs der USA und von Europa, Bernanke und Trichet, den Aktienmärkten in Europa am Nachmittag vorübergehend etwas Auftrieb verliehen, trotz der offiziellen Bestätigung einer Rezession in der Eurozone und enttäuschender Einzelhandelsumsatzdaten aus den USA. Ein Lichtblick war dafür der besser als erwartet ausgefallene Konsumentenvertrauensindex der Uni Michigan.


Der SMI gewann schliesslich 94,71 Punkte bzw. 1,65% auf 5’834,75 Punkte, im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Minus von 2,9%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 1,31% auf 802,93 Punkte zu und der breite SPI 1,54% auf 4’797,2 Punkte.


Ganz weit hinten waren zum Schluss Richemont (-3,6% auf 19,37 CHF) zu finden, nachdem das Unternehmen am Morgen solide Halbjahreszahlen publiziert hatte. Nach markantem Kursplus der Aktie in der Eröffnungsphase fiel der Titel aber zurück. Enttäuscht hatte der Einbruch der Umsatzwachstumsraten im Oktober, gebremst wurde das Papier aber auch von einem enttäuschenden Quartalsergebnis des italienischen Luxusgüterherstellers Bulgari. So landeten auch Swatch (-3,8% auf 139 CHF) ganz am Ende der Tabelle.


UBS (-3,9% auf 14,50 CHF) gehörten nach starkem Beginn und einem deutlichen Einbruch am Nachmittag ebenfalls zu den grössten Verlierern im SMI/SLI. Der Titel litt unter neuen Spekulationen um Verluste im Handelsgeschäft sowie unter den Befürchtungen um die möglichen Folgen aus den Auseinandersetzungen mit der US-Justiz.


Noch schwächer waren einzig OC Oerlikon (-5,6% auf 88,10 CHF).


Für die Mehrheit der Aktien ging es allerdings bergauf, vor allem für einige Finanzaktien: Bâloise (+7,5% auf 55,95 CHF), Swiss Re (+4,5% auf 47,24 CHF), ZFS (+3,6% auf 223 CHF) und CS (+3,7% auf 32,68 CHF) belegten zusammen mit Kühne+Nagel (+4,7% auf 67,50 CHF) und Roche (+3,5% auf 176,20 CHF) geschlossen die vordersten Plätze. Bâloise waren im Vorfeld der Zahlen vom kommenden Dienstag spekulativ gesucht, wie es in Marktkreisen hiess.


Klar überdurchschnittlich schnitten auch ABB (+2,7% auf 13,13 CHF), Lonza (+3,0% auf 90,45 CHF) oder Julius Bär (+2,4% auf 42,50 CHF) ab. Novartis (+1,7% auf 58,90 CHF) und Nestlé (+1,2% auf 45,56 CHF) hielten sich im breiten Mittelfeld.


Am breiten Markt kletterten EFG um 16,7% nach oben. Angesichts der jüngsten Kursrückschläge hatte sich der Vermögensverwalter am Morgen zu einer Aussage zum Geschäftsgang bewegen lassen. Die vorgelegten Zahlen stimmen die Analysten insgesamt positiv. EFG scheine seine Aufgaben besser gelöst zu haben als die Konkurrenz, hiess es.


PSP Swiss Property (+1,7%) bewegten sich nach gut aufgenommenen Neunmonats-Zahlen im Einklang mit dem Markt.


Stark unter Druck standen dagegen Kaba (-12,0%), Cytos (-8,6%), Kudelski (-7,0%) oder Rieter (-7,0%). (awp/mc/gh/35)

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