CH-Schluss: Gewinne zur Wochenmitte – Versicherer gesucht

Getragen wurde die Aufwärtsbewegung von den Finanzwerten; vor allem die Versicherer erfuhren eine gute Nachfrage. Für eine gewisse Zurückhaltung könnte indes in den nächsten Tagen die Tatsache sorgen, dass China die Veröffentlichung der Konjunkturdaten für den November auf Samstag vorgezogen hat. Dies gelte als Anzeichen dafür, dass es zu einer Zinserhöhung kommen könnte, hiess es.


Der Swiss Market Index (SMI) gewann zur Wochenmitte 0,71% auf 6’508,13 Punkte und schloss damit nur wenig unter dem Tageshoch. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,53% auf 1’033,41 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 5’845,27 Stellen vor.


Die Versicherer waren europaweit auf dem Vormarsch – gestützt von stark anziehenden Anleiherenditen. In der Schweiz gewannen ZFS 3,0% und Swiss Re 2,2%. Marktbeobachter sprachen von einer Branchenstärke nach den zuletzt eingefahrenen Verlusten. Swiss Life zogen gar um 7,4% an und Bâloise gewannen 1,9%.


UBS rückten um 1,6% vor. Die Grossbank wurde mit einer weiteren Forderung im Zusammenhang mit dem Schneeballsystem des ehemaligen US-Börsenmaklers Bernard Madoff konfrontiert. Analysten kommentierten die neuen Vorwürfe aber relativ gelassen. «Derzeit werden vom Madoff-Insolvenzverwalter ständig neue Forderungen gestellt», so ein Experte. Die Grossbank selbst wies die Vorwürfe unterdessen weiterhin zurück.


CS stiegen um 1,7%. Julius Bär verloren dagegen 1,4% nach dem starken Vortag (+2,4%), an dem ein neues Allzeithoch markiert wurde.


Im Pharmasektor gewannen Roche nach einer längeren Durststrecke deutliche 2,2%. Der Verkaufsdruck der letzten Tage sei nun weg, hiess es im Handel. Es seien erstmals wieder institutionelle Kaufinteressenten auszumachen gewesen. Novartis (+0,1%) und die ebenfalls schwergewichteten Nestlé (+0,5%) konnten nicht mithalten.


In den zuletzt gut gelaufenen Titeln der Luxusgüterkonzerne Richemont (-0,8%) und Swatch (-1,9%) wurden Gewinne realisiert, während Lonza (-2,3%) vor allem von einer Herunterstufung der Titel auf «Sell» von «Hold» mit einem tieferen Kursziel durch die Citigroup belastet wurden. CEO Stefan Borgas hatte am Vortag zudem auf die abnehmende Zahl von Zulassungen neuer Medikamente in den Industriestaaten, die steigende Innovationskraft chinesischer Mitbewerber und negative Währungseffekte hingewiesen.


Starke Gewinne verzeichneten auf der anderen Seite Petroplus (+4,1%). Goldman Sachs hat die Prognosen für den europäischen Raffineriesektor angesichts erholter Margen im vierten Quartal überarbeitet. Vor diesem Hintergrund hat das US-Institut auch die Gewinnschätzungen für Petroplus angehoben und das Kursziel nachgezogen.


Sonova (+1,5%) waren ebenfalls gefragt. Die Analysten von Goldman Sachs empfehlen die Aktie neu zum Kauf bei einem höheren Kursziel. Im Sektor legten ferner Nobel Biocare um 1,9% zu, während Synthes um 0,9% einbüssten. «The Daily Mail» schürte laut Börsianern mit einem Bericht Übernahmespekulationen im Sektor. Ein Konsortium privater US-Investoren könnte am britischen Medizintechnikunternehmen Smith & Nephew interessiert sein, hiess es.


Im breiten Markt gab es positives Analysten-Feedback zum jüngsten Investorentag von Emmi. So erhöhten mehrere Institute das Kursziel für die Valoren, die zum Handelsende um 0,2% steigen.


Micronas (+5,3%) setzten den Höhenflug des Vortags nach einer positiven Studie aus dem Hause Cheuvreux fort. Schulthess (+8,6%) seien seit einigen Tagen sehr gefragt, sagten Händler, die eine mögliche Jahresendrally sehen. (awp/mc/ps/27)

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