CH-Schluss: Im späten Handel ins Plus gedreht – Volatilität hoch

Dies verlautete aus Häündlerkreisen. Zudem würden die Investoren auf die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag und den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag warten.


Im späteren Geschäft wechselten die hiesigen Indizes abrupt von der Verlust- in die Gewinnzone; Marktteilnehmer verwiesen auf die spürbare Erholung an Wall Street. Angesichts des sehr schlechten ISM-Indexes sei die Erholung zwar überraschend, kommentierte ein Beobachter. Doch offenbar sei der Markt bereits auf sehr schwache Daten vorbereitet gewesen. Zudem seien dadurch Erwartungen geschürt worden, wonach die US-Notenbank weitere Massnahmen zur Lockerungen der Geldpolitik beschliessen werde.


Nach Börsenschluss in Europa wird in den USA noch das so genannte Beige Book veröffentlicht, die Zusammenstellung wichtiger Wirtschaftsdaten durch die amerikanische Notenbank. 


Bei Börsenschluss gewann der SMI 1,20% respektive 66,64 Stellen auf 5’604,23 Punkte (Tageshoch: 5’617,17 Punkte, Tagestief: 5’414,88 Punkte). Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 0,93% auf 774,95 Stellen und der breite SPI um 0,99% auf 4’607,55 Punkte.


Die grössten Verluste im SMI/SLI schrieben CS (-8,9% auf 27,70 CHF). Die Bank hat am Mittag Gerüchte dementiert, wonach sie in der Region Asien-Pazifik einen Abbau von 170 Arbeitsplätzen plane. Am Vortag hatte das Institut den Abbau von 650 Stellen in Grossbritannien bekannt gegeben. Julius Bär (+0,9% auf 37,04 CHF) und UBS (+1,3% auf 13,94 CHF) schlossen dagegen im Plus.


Unter den Assekuranzen kam es Händlern zufolge erneut zu Umschichtungen. Swiss Life (-2,6% auf 74,15 CHF) rutschten im späten Handel ans Tabellenende ab, Swiss Re (-0,4% auf 46,26 CHF) konnte, ebenfalls gegen Handelsende, die früheren Verluste reduzieren. Baloise (+0,4% auf 64,95 CHF) und ZFS (+1,2% auf 228,00 CHF) schlossen im Plus.


Grössere Verluste gab es auch für Petroplus (-2,6% auf 19,56 CHF), OC Oerlikon (-1,9% auf 82,45 CHF) oder ABB (-0,8% auf 14,52 CHF).


Mit überdurchschnittlichen Abgaben lasteten am Berichtstag Nestlé (-0,6% auf 42,46 CHF) auf den Indizes. Händlern zufolge belastete eine Meldung, wonach in Saudi-Arabien in einer von Nestlé hergestellten Milchpulver-Lieferung Melamin gefunden worden sei. Nestlé selber hat am Mittag vermeldet, dass alle ihre in der Region verkauften Produkte «absolut sicher für den Konsum» seien.


Die ebenfalls grosskapitalisierten Roche (+3,4% auf 169,10 CHF) und Novartis (+4,5% auf 57,00 CHF) schlossen dagegen an der SMI/SLI-Spitze. Die japanische Roche-Tochter Chugai hat mit Chiome ein Forschungsabkommen abgeschlossen. Novartis profitierte Händlern zufolge von guten Neuigkeiten von Alcon: das zu 52% zu Nestlé und zu 25% zu Novartis gehörende Augenheilmittel-Unternehmen hat von der europäischen Arzneimittelbehörde European Medicines Agency für das Augentropfenpräparat Azarga eine Zulassung erhalten.


Zu den grössten Gewinnern zählten auch Ciba (+3,4% auf 48,50 CHF), Logitech (+2,8% auf 15,30 CHF) oder Swisscom (+2,2% auf 352,00 CHF). Holcim gewannen 1,8% auf 51,35 CHF; Analysten zufolge hatten die positiven Zahlen der beiden indischen Tochtergesellschaften etwas gestützt. Diese verzeichneten im November einen erfreulichen Anstieg des Zementabsatzes.


Am breiten Markt wurden Schmolz+Bickenbach (-11,6%) nach einer Gewinnwarnung abgestraft. Auf der Gegenseite haussierten BFW Liegenschaften (+15,9%); Verwaltungsrat Beat Frischknecht hat sich in einem Interview für das kommende Geschäftsjahr zuversichtlich geäussert. Auch Ascom (+14,6%) waren nach einem Interview gesucht. Ascom-Präsident Juhani Anttila hat Gerüchte dementiert, wonach der Bereich Mobile Test Solutions zum Verkauf stehen würde. (awp/mc/ps/33)

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