CH-Schluss: Kaum verändert – Banktitel belasten, Pharmawerte stützen

Ursache war die Unsicherheit über die Länge und die Tiefe der Rezession. Im Fahrwasser der positiven Entwicklung an Wall Street fuhr die Börse am Nachmittag zeitweise in positives Terrain, konnte die Aufschläge jedoch nicht bis zur Schlussglocke halten.


Der SMI sank lediglich um 3,94 Punkte oder 0,09% auf 4’307,67 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notierte 0,54% tiefer auf 601,55 Punkten und der SPI sank 0,11% auf 3’621,61 Punkten.


An den Finanzwerten und insbesondere bei den Grossbanken hatten die Anleger am wenigsten Freude. Der Sektor geriet vor allem wegen der erhöhten Staatsbeteiligung der britischen Regierung für die Bankengruppe Lloyds unter Druck. UBS (-5,3% auf 8,57 CHF; neues historisches Tief Intraday 8,20 CHF) und Julius Bär (-3,5% auf 20,50 CHF) gaben entsprechend nach.


Im Blickfeld der Anleger standen jedoch die Wechsel in den Verwaltungsräten der Swiss Re und der Credit Suisse. So übernimmt Walter Kielholz das Präsidium beim Rückversicherer Swiss Re, während er diese Funktion bei der Credit Suisse (CS) abgeben wird. Swiss Re (-2,3% auf 12,09 CHF) profitierten ebensowenig wie CS (-6,2% auf 22,48 CHF) vom sich drehenden Personalkarussell. Swiss Life (-6,7% auf 48,40 CHF), ZFS (-2,4% auf 127,80 CHF) und Bâloise (-4,1% auf 53,65 CHF) rutschten am Nachmittag deutlich ab.


Analysten bewerteten die personellen Veränderungen bei CS und Swiss Re unterschiedlich. Schliesslich hatte die Öffentlichkeit in den vergangenen Wochen verstärkt auch den Rücktritt von Kielholz gefordert. Die Vorschläge für den Swiss Re-VR dürften kaum im Sinne der Investoren und Kunden sein, so ein Marktbeobachter. Ein Bruch mit der Vergangenheit scheine so kaum möglich.


Die schwer gewichteten Pharmawerte Roche (+3,5% auf 133,30 CHF) und Novartis (+0,7% auf 40,50 CHF) stützten mit ihren Kursgewinnen den Markt. Nach Ansicht von Marktbeobachtern heizte ein angestrebter Zusammenschluss in der US-Pharmabranche die Konsolidierungsfantasien im Sektor an. So will Merck & Co den Konkurrenten Schering-Plough für mehr als 40 Mrd USD schlucken.


An der Tabellenspitze standen Petroplus (+6,2% auf 16,24 CHF) und OC Oerlikon (+7,7% auf 33,68 CHF). Bei Oerlikon wirkte die Aussage des Unternehmens nach, wonach die Kreditbedingungen der Banken erfüllt seien. Von den Aussagen der Hauptaktionärin Renova, die auch an Sulzer (+7,4% auf 49,85 CHF) beteiligt ist, dürften Oerlikon eher nicht partizipieren. Renova beteuerte, keine beherrschende Stellung bei Sulzer erlangen zu wollen, was die Investoren etwas beruhigte, wie es im Handel hiess.


Im breiten Markt berichteten Aryzta (+4,2%) und Mikron (unv.) über den Geschäftsverlauf. Die aus Hiestand und der irischen IAWS neu geschaffene Aryzta hat den Pro-forma-Umsatz um knapp 16% und den Gewinn um gut 15% gesteigert. Die deutlichsten Gewinne verbuchten Also (+14,5%). Basilea (+13,2%) und Gottex (+10,0%). Auf der Verliererseite standen Dottikon (-15,7%) und Rieter (-9,1%). (awp/mc/ps/30)

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