CH-Schluss: Kaum verändert nach gemischten Signale

Unterstützung erhielt der SMI vorerst von Fed-Chef Ben Bernanke, welcher die Bereitschaft der Notenbank zu weiteren stützenden Massnahmen bekräftigte. Gleichzeitig verwies er aber auch auf die damit verbundenen Risiken und Kosten. Die Konjunkturdaten aus den USA ergaben ein gemischtes Bild. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe in New York hat sich im Oktober überraschend deutlich aufgehellt und auch die Einzelhandelsumsätze fielen besser aus als erwartet. Dafür enttäuschte der Konsumentenvertrauens-Index der Uni Michigan.


Der Swiss Market Index (SMI) legte schliesslich um 0,03% knapp auf 6`443,01 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,3%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor dagegen 0,13% auf 999,37 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,02% auf 5`721,52 Punkte.


Dass der SMI nicht im Minus geschlossen hat, verdankte er Roche, welche 2,5% anzogen und damit an den in der letzten Septemberwoche gestarteten Aufschwung anknüpften, welcher mit den gestrigen Quartalszahlen nur vorübergehend etwas gebremst wurde. Zu Roche gab es am Nachmittag noch positive Produktemeldungen. Ausserdem bekräftigte CEO Severin Schwan in einem Interview mit dpa-AFX, dass Roche derzeit mit dem Schuldenabbau «sehr, sehr gut vorankomme» und dass die Nettoverschuldung bis 2015 abgebaut werden soll.


Tagessieger waren allerdings einmal mehr Actelion (+3,5%). Actelion profitierten dabei weiter von den schon länger kursierenden Übernahmegerüchten. Am Vortag hatte es geheissen, Glaxo wolle eine Übernahmeangebot zu 72 CHF pro Aktie machen. Glaxo soll zwar dementiert haben, sagte ein Händler, aber es gebe auch noch diverse andere potentielle Käufer. Die Actelion-Aktie hat seit Anfang Oktober rund 35% zugelegt und damit die starken Verluste aus der ersten Jahreshälfte fast wieder wettgemacht.


Gut gesucht waren dahinter auch Logitech (+2,1%), Swiss Re (+1,1%) oder Adecco (+1,5%). Swiss Re erhielten weiterhin Rückenwind von der Rating-Erhöhung durch JP Morgan am Vortag.


Unter den stärksten sechs waren zudem noch Synthes mit einem Plus von 0,6% zu finden. Die Aktie des Orthopädiekonzerns, der nächste Woche seine Neunmonats-Umsätze veröffentlichen wird, profitierte von einer Hochstufung durch die französische BNP Paribas im Rahmen einer Sektorstudie.


Grösste Verlier waren UBS, Geberit und Lonza (je -1,8%).


Transocean (Aktie -1,0%) hat sich mit einigen Kunden auf spezielle Tagesraten für Anlagen im Golf von Mexiko geeinigt, die unterhalb der ursprünglichen Vereinbarungen liegen. Zudem informierte der Konzern über einen neuen Vertrag mit ExxonMobil mit einer Tagesrate von 703`000 USD im ersten Jahr. Laut Händlern sind die News aus dem monatlichen Flottenreport insgesamt leicht negativ.


News gab es ausserdem von Clariant (-0,6%). Das Spezialchemieunternehmen hat den dritten und letzten Teil seines seit längerer Zeit laufenden Sparprogramms «Gano» definiert und bekanntgegeben. Betroffen von den neuesten Massnahmen sind weltweit acht Standorte, unter anderem wird der Schweizer Standort in Reinach geschlossen.


Ebenfalls im Minus schlossen Petroplus (-0,7%). Die Raffineriebetreiberin hat mit der Schliessung des Standortes Petit Couronne in Frankreich aufgrund von Streiks begonnen. Diese behinderten einen sicheren Betrieb der Raffinerie, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, hänge vom Ausgang des Arbeitskampfes ab, hiess es.


Im breiten Markt fielen Infranor (+10,9%), BFW Liegenschaften (+6,5%) oder Mondobiotech (+6,2%) mit starken Avancen auf. Sika (-0,3%) gaben nach einer kleineren Akquisition dagegen etwas nach. (awp/mc/gh)

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