Getrieben wurde der hiesige Markt dabei vor allem von den verschiedenen am Nachmittag publizierten Konjunkturdaten aus den USA. Sowohl das US-BIP als auch der zuvor veröffentlichte ADP-Arbeitsmarktbericht und der Chicago Einkaufsmanagerindex haben die Erwartungen positiv übertroffen und entsprechend auch zu einem sehr festen Start an der Wall Street geführt.
Insgesamt hat sich das Geschäft aber in ruhigen Bahnen bewegt. Vor dem heute Abend anstehenden Zinsentscheid der Fed und deren dazugehörenden Kommentaren wollte sich niemand mehr gross engagieren. Der morgige Auffahrtstag hat zudem viele Marktteilnehmer mit der Aussicht auf einen Überbrückungs-Freitag bereits von den Arbeitsplätzen weggelockt. Der SMI zog schliesslich um 67 Punkte oder 0,90% auf 7’529 Punkte an und schloss leicht unter dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende SLI erreichte ein Plus von 0,87% auf 1’170,30 Punkte und der breitere SPI rückte um 0,90% auf 6’294,68 Punkte vor.
Einen mirakulösen Sprung um 19,3% auf 11,42 CHF machten Clariant. Das Unternehmen hatte die Investoren mit den Quartalszahlen sehr positiv überrascht, wobei vor allem die Betriebsgewinnmarge und die Bestätigung des Ausblicks für das laufende Geschäftsjahr überzeugt hat. Am Tag zuvor hatten Clariant im Sog der schwachen Ciba-Zahlen noch rund 4% eingebüsst. Ciba zogen heute wie Lonza um gut 3,0% an.
Von den ermutigenden Konjunkturzahlen – insbesondere die im ersten Quartal überraschend stark gewachsene US-Wirtschaft, welche die Rezessionsängste etwas einzudämmen vermag – profitierten Adecco (+2,7% auf 62,15 CHF) am meisten. Aber auch Richemont (+2,6% auf 63,15 CHF) und Swatch (+1,6% auf 280 CHF) oder ABB (+1,6% auf 31,84 CHF) sowie einige Finanzwerte wie Bâloise (+2,6% auf 113,70 CHF), Julius Bär (+2,0% auf 76,90 CHF) oder Swiss Re (+1,5% auf 86,40 CHF) waren gesucht.
Auf der Gegenseite sorgten Holcim (-3,0% auf 101,90 CHF) nach einer Abstufung durch Goldman Sachs und UBS (-2,0% auf 35 CHF) für nur kleinen Gegendruck auf den SMI. Roche (-0,2% auf 172,80 CHF) – als dritter und letzter der Verlierer – wurden von einer negativen Branchenstudie und einer Rückstufung des US-Pharmasektors durch Goldman Sachs sowie durch eine negative Produktemeldung von Genentech etwas belastet, bauten gegen Handelsende aber einen guten Teil der Verluste wieder ab. Novartis erreichten nach zuvor schwacher Tendenz gar ein Plus von 1,4% auf 52,70 CHF.
Von den SLI-Werten schlossen Petroplus (-1,7% auf 64,85 CHF) nach einer Abstufung durch JP Morgan klar im Minus. OC Oerlikon (-0,1%) verloren dagegen nur minim, nachdem das Unternehmen am Vorabend die Ablehnung der Eintragung zusätzlicher Renova-Aktien ins Aktienregister bekanntgegeben hatte. Im breiten Markt fielen Bucher Industries (+9,1%), Esmertec (+7,9%) oder Coltene (+5,5%) mit markantem Gewinn auf. Coltene hat den Verkauf des gesamten Medizinalgeschäfts an die finnische Medifiq Healthcare OY abgeschlossen, wie allerdings erst nach Börsenschluss bekannt wurde. Biomarin verteuerten sich nach guten Zahlen um 8,5%. (awp/mc/ps)
