Im Tagesverlauf aber wurden die Verluste auch dank den gehaltenen US-Indizes wieder eingegrenzt. Händler verwiesen auf die derzeit unsichere Stimmung an den globalen Börsenplätzen. Vor allem Finanztitel litten weiterhin unter der Krise bei US-amerikanischen Hedge Funds, die den US-Immobilienmarkt falsch eingeschätzt hätten.
Der SMI notierte bei Handelsschluss schliesslich auf 9`025,82 Punkten, was einem Minus von 0,52% oder 47,51 Stellen entspricht. Der breitere SPI verlor 0,51% oder 37,57 Zähler auf 7`367,54 Punkte.
Kursrelevante Nachrichten von SMI-Unternehmen waren heute Mangelware. In einem tiefroten Tableau lagen lange Zeit die Bankentitel UBS (-1,3% auf 73 CHF) und CS (-1,3% auf 86,50 CHF) im Blickpunkt. Sie zogen den Markt zwischenzeitlich deutlich ins Minus und konnten erst nach Auftakt der US-Börsen einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen. Julius Bär gaben 1,1% auf 83,80 CHF nach.
Mit klaren Abgaben notierten auch Adecco (-1,8% auf 93,55 CHF), Lonza (-1,6% auf 111 CHF) und Givaudan (-1,5% auf 1`170 CHF). Es folgten ABB (-1,1% auf 27 CHF) und Swiss Re (-1,4% auf 110,80 CHF).
Dass sich der SMI nicht noch schwächer präsentierte, war vor allem den defensiven Pharmaschwergewichten Novartis (+0,3% auf 68,15 CHF) und Roche (+0,2% auf 211,80 CHF) zu verdanken. Die Ratingagentur Standard&Poor`s hatte nach Roches angekündigtem Übernahmeversuch der Ventana das Kreditrating bestätigt. Ebenfalls über dem Marktdurchschnitt gingen Nestlé (-0,4% auf 448,75 CHF) aus dem Handel.
Am deutlichsten legten derweil Nobel Biocare (+1,4% auf 392 CHF) zu, welche von Aussagen der Konzernchefin Heliane Canepa in der Tagespresse profitierten. Canepa sieht weiteres Margenverbesserungspotential für den Dentalimplantatehersteller.
Zu den wenigen Gewinnern gesellten sich noch Synthes (+0,6% auf 146,70 CHF), während Clariant (unverändert auf 19,70 CHF) von wiederholter Interessensbekundung des Chefs der US-Chemiefirma Huntsman profitierten.
Am breiten Markt (SPI) hatte Winterthur Technologie (Aktie +9,1% auf 69,50 CHF) eine Grossübernahme bekannt gegeben. Die Gruppe kauft die deutsche Wendt und verdoppelt damit ihren Umsatz. Finanziert wird die Akquisition mittels einer Kapitalerhöhung und Bankkrediten. Analysten kommentierten die Neuigkeit wohlwollend.
Ebenfalls starke Gewinne verzeichneten Golay Buchel (+4,3% auf 470 CHF). Die Aktionäre haben sich an der Generalversammlung für eine Annäherung mit der Inhaberin der Genfer Privatbank Cramer, Norinvest, ausgesprochen. Ausserdem wird der aktuelle CEO das Unternehmen verlassen.
Mit deutlichen Verlusten gingen hingegen Card Guard (-6,7% auf 6,81 CHF) und Bell (-6,6% auf 1`867 CHF) aus dem Handel. (awp/mc/gh)
