CH-Schluss: Kreditkrise zieht ihre Spuren – Banken schwach

Der etwas besser erwartet ausgefallene ISM-Index aus den USA brachte im späten Geschäft nur wenig Erleichterung.


Die jüngsten Nachrichten um die Citigroup, deren Chef nach Milliardenabschreibungen infolge der Kreditkrise zurückgetreten ist, habe den Ängsten und Spekulationen im Zusammenhang mit der Subprimekrise erneut Auftrieb verliehen. Bis die Krise überwunden sei, dürfte es noch dauern, hiess es. Grössere Kursabschläge des Gesamtmarktes wurden durch das Schwergewicht Nestlé vermieden.


Der SMI verlor am Berichtstag 62,64 Zähler oder 0,71% auf 8’707,75 Punkte. Der Swiss Leader Index (SLI) gab 13,46 Punkte oder 0,99% auf 1340.78. Zähler nach und der Swiss Performance Index verzeichnete einen Verlust von 51,25 Zählern oder 0,71% auf 7’131,13 Punkte.


Das Bild im SMI-Tableau mit UBS (-3,7% auf 54,60 CHF) und CS (-1,7% auf 71,25 CHF) am Ranglistenende glich jenem der letzten Tage, als die Kreditkrise neu ins Bewusstsein der Anleger gerufen wurde. Julius Bär konnten sich mit minus 1,9% auf 94,90 CHF dem Sog nicht entziehen.


Auch die Versicherungsvaloren sahen Abschläge. Swiss Re (-2,1% auf 101,80 CHF) verbilligten sich im Vorfeld der Zahlen von morgen. Der Quartalsausweis der internationalen Konkurrentin Münchner Rück sind im dritten Quartal operativ wie erwartet bis leicht besser als von Experten erwartet ausgefallen. ZFS (-1,5% auf 330 CHF) und Swiss Life (-1,1% auf 309,50 CHF) schlossen ebenfalls deutlich im Minus.


Die Titel der Luxusgüterhersteller Richemont (-0,8% auf 78,40 CHF) und Swatch (-1,1% auf 358,50 CHF) wurden nach negativen Analystenkommentaren verkauft. Adecco (-1,1% auf 69,30 CHF) konnten nach den Gewinnmitnahmen im Abschluss an die Drittquartalszahlen vom Freitag weitere Einbussen nicht verhindern.


Unterstützung erhielt der SMI dagegen durch die Avancen in Nestlé (+0,5% auf 532,50 CHF). Die Pharmawerte Roche (-0,2% auf 194,10 CHF) und Novartis (-0,3% auf 60,65 CHF) standen ebenfalls deutlich über den Markt. Die Titel seien als sichere Häfen in unsicheren Zeiten gefragt, hiess es.


Kursaufschläge gab es noch für ABB (+1,3% auf 35,66 CHF), beflügelt von diversen Kurszielerhöhungen in den letzten Tagen und dem Anstieg in den Aktien der deutschen Siemens.


Im SLI stiegen Petroplus um 0,7% auf 96,70 CHF. Die Auswirkungen aus dem Brand in der Raffinerie Coryton seien weniger gravierend ausgefallen, als von Analysten erwartet. Am Vortag der Ergebnispublikation sanken Ciba um 1% auf 55,70 CHF und Geberit um 3,4% auf 148,50 CHF.


Am breiten Markt standen AFG (-3,6%) nach einer Gewinnschätzungrevision durch die ZKB unter Druck. Im Zusammenhang mit der Gewinnwarnung von Zehnder (Aktie: -1,2%), einem Konkurrenten im Heizkörpergeschäft, sowie dem allgemeinen konjunkturellen Umfeld revidierte die Bank ihre Gewinnschätzungen bei AFG nach unten.


Der Baukonzern Implenia (Aktie: +1,3%) zeigt sich weiterhin unnachgiebig und lehnt das heute offiziell vorgelegte Übernahmeangebot sowie die Eintragung der Anteile von Laxey, mit Ausnahme der bereits erfolgten Registrierung von 4,9% der Aktien, ab. (awp/mc/gh)

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