CH-Schluss: Leicht fester – Finanztitel und zyklische Werte gesucht

Die Korrektur vom Höchststand bei 6’990 Punkten Ende vorletzter Woche bis am vergangenen Donnerstag sei möglicherweise bereits abgeschlossen, so eine Einschätzung der ZKB. Mit einem Minus von rund 3,5% entspreche die jüngste Korrektur der Schweizer Aktien ziemlich genau dem Durchschnitt aller Korrekturen seit Beginn des Rallys im März 2009. Der SMI könnte somit seinen moderaten Aufwärtstrend wieder aufnehmen.


Der SMI schloss um 0,53% höher auf 6’803,74 Punkten (Tageshoch 6’828,78). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,58% auf 1’055,82 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,49% auf 6’035,01 Punkte.


Unter den SMI-/SLI-Titel waren vor allem Finanztitel und konjunktursensitive Valoren gesucht. Die prozentual grössten Avancen erzielten Holcim (+3,4% auf 84,80 CHF). Für Holcim hatten sowohl Exane BNP (auf 88 von 80 CHF mit dem Rating «Neutral») als auch die Deutsche Bank (auf 85 von 80 CHF, «Hold») das Kursziel leicht erhöht. Die Anpassungen würden auf einer leichten Erhöhung der Gewinnprognosen basieren, hiess es dazu unter anderem.


Unter den weiteren zyklischen Titeln fielen Geberit (+2,0%) auf. Auch Logitech (+1,5%) standen vor der Publikation von Zahlen am Donnerstag in der Gunst der Anleger. Weiter waren die Titel des Luxusgüterherstellers Richemont (+1,9%) gefragt; Swatch (+0,5%) avancierten durchschnittlich. Lonza zogen um 1,1% an. Helvea hatte die Empfehlung in diesen Werten Ende der Vorwoche auf «Buy» erhöht.


Aus dem Finanzsektor waren UBS (+2,6%) gesucht. Dagegen entwickelten sich CS (+0,5%) durchschnittlich. CS würden in einer Studie von Bernstein Research schlechter wegkommen als UBS, was die möglichen finanziellen Auswirkungen von Regulierungsplänen betreffe, so Marktbeobachter.


Weit vorne auf der Gewinnerliste fanden sich Julius Bär (+1,8% auf 38,80 CHF). Die Deutsche Bank hat die Titel auf «Buy» von «Hold» hochgestuft und das Kursziel auf 48 von 38 CHF erhöht. Julius Bär hätten sich schlechter als die Vergleichsgruppe entwickelt, hiess es dort zur Begründung. Nach Ansicht der Deutschen Bank reflektiere diese Kursentwicklung aber nicht das bessere Umfeld, in dem sich die Bank befinde.


Unter den weiteren Finanztiteln fielen Swiss Re (+1,5%) durch grössere Gewinne auf. Nach Ansicht von Moody’s ist der Schaden aus dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjalla für Versicherungsindustrie gering.


Unter den defensiven Titeln entwickelten sich Nestlé (+0,6%) im Marktdurchschnitt. Novartis (+0,2%) schlossen gut gehalten, Roche (-0,4%) etwas leichter.


Die prozentual grössten Einbussen erlitten ohne News Actelion (-1,3%). Syngenta (-1,0%), Givaudan (-0,7%) und Kühne+Nagel (-0,7%) gehörten ebenfalls zu den grösseren Verlierern. Auch Sonova (-0,8%) zählten zu den schwächsten Blue Chips. Analysten verwiesen dabei auf die jüngsten Statistiken zum US-Hörgerätemarkt. Diese würden darauf hindeuten, dass das US-Hörgerätegeschäft an Schwung verliere.


Im breiten Markt legten u.a. Edipresse (+12,1%) zu. Nach einem Verlustausweises für 2009 will das Verlagshaus im laufenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren.


Schaffner verteuerten sich nach einem neuen Grossauftrag für Bahntechnik aus China um 4,1%. Gurit (+2,0%) legten im Gefolge eines Grossauftrages eines deutschen Kunden zu. Vor der Publikation eines «Business Update» am Dienstag waren ADB (+6,0%) gesucht.


Transocean (+1,6%) schlossen nach drei Tagen mit sinkenden Kursen wieder im Plus. Bei der vor der amerikanischen Küste gesunkenen Bohrinsel, welche von Transocean betrieben wurde, tritt nun entgegen den Hoffnungen eine beträchtliche Menge an Öl aus.


OC Oerlikon (-2,8%) setzten dagegen die am Freitag im Anschluss an massive Kursgewinne eingeleitete Korrektur fort und verloren erneut. (awp/mc/ps/30)

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