CH-Schluss: Leicht fester – Nestlé hieven SMI ins Plus

So hievten die Käufe in den Nahrungsmittelwerten den SMI noch in die Pluszone, unterstützt von einer in die Pluszone drehenden Wall Street. Insgesamt habe der Markt aber nach dem starken Anstieg vom Montag als Reaktion auf die Rettungsaktion für den angeschlagenen Euro eine «Verschnaufpause» eingelegt, so Marktbeobachter.


An der Börse habe zudem die Skepsis zugenommen, ob die Rettungsaktion der Euro-Staaten den Märkten längerfristig Auftrieb zu geben vermag – auch wenn man vorerst vielleicht den Hedge Funds etwas «den Schnauf genommen» habe, hiess es weiter. Während defensive Titel und Luxusgüteraktien gesucht waren, lagen andere konjunktursensitive Werte sowie Finanztitel überwiegend im Angebot.


Das Blue Chips Barometer SMI schloss auf 6’509,00 Punkten um 0,42% höher. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,11% auf 998,69 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,39% auf 5’742,89 Zähler.


Die prozentual grössten Avancen erzielten Nestlé (+2,2%). Damit verhalfen die Nahrungsmittelwerte dem SMI um eine Avance von rund 36 Punkten; insgesamt legte der Index um ca. 27 Punkte zu. Die weiteren Indexschwergewichte Roche (+0,4%) notierten leicht fester, während b(-0,5%) verloren.


GAM (+1,9%) und Swiss Re (+1,2%) waren ebenfalls gesucht. Swiss Re rückten damit zum Schluss noch in die Pluszone vor. Am Vortag hatten die Titel des Rückversicherers um 10% zugelegt. Goldman Sachs hatte die Aktien auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft und in die «Conviction Buy List» aufgenommen. Auch die ZKB-Analysten hatten ihr Rating auf Übergewichten von Marktgewichten hochgestuft.


Gewinne erzielten auch die Luxusgüterwerte Swatch (+1,4%) und Richemont (+1,3%). Swatch hatte eine Zusammenlegung von Tochtergesellschaften zur Vereinfachung der Konzernstruktur angekündigt. Swisscom (+0,8%) rückten ebenfalls vor. Das Telekom-Unternehmen hatte am Dienstag den Zukauf von drei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 180 Mio CHF bekannt gegeben.


Die deutlichsten Abgaben verzeichneten Nobel Biocare (-2,1%). Nobel Biocare sei im Zuge einer Road-Show in Paris etwas unter Druck geraten. Die Firmenleitung habe sich weiterhin sehr vorsichtig für die Zukunft geäussert, hiess es im Handel.


Grösser Einbussen gab es auch für Petroplus (-1,9%), Kühne+Nagel (-1,2%) und SGS (-1,0%). Im Finanzsektor verloren CS (-1,0%) nach ihrem Vortagesanstieg um 8,7%. UBS (-0,3%) hielten sich besser, die am Montag noch 9,3% gewonnen hatten. Morgan Stanley hatte die Aktien auf «Overweight» von «Equal Weight» hochgestuft und das Kursziel erhöht. Die Analysten zeigen sich bezüglich des europäischen Bankensektors zuversichtlicher und bevorzugen dabei unter anderem die beiden hiesigen Grossbankentitel. Demgegenüber konnten Julius Bär (+0,7%) mit Gewinnen aus dem Handel gehen.


Ansonsten hielten sich die Verluste unter den SMI-/SLI-Werten unter der Einprozentmarke.


Im breiten Markt verloren LifeWatch (-4,4%) und auch Tornos (-2,3%) nach der Vorlage von Quartalszahlen deutlich. SHL Telemedicine (-1,4%) fielen nach anfänglichen Gewinnen zurück. Dagegen konnten PSP (+0,7%) positiv überraschen. Auch Huber+Suhner (+3,1%) schlossen deutlich im Plus, nachdem das Unternehmen über einen Bahn-Auftrag aus Australien im Wert von rund 40 Mio CHF informiert hatte.


Die Valoren des Pharmaunternehmens Addex kletterten gar um 8,8%. Das Pharmaunternehmen, das Ende letzten Jahres einen Rückschlag bei seinem Haupt-Wirkstoffkandidaten hatte hinnehmen müssen, präsentierte am Dienstag an einem Forschungs- und Entwicklungstag Daten aus präklinischen Studien für weitere Kandidaten und finanzielle Details zu einer Entwicklungspartnerschaft. (awp/mc/ps/30)

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