CH-Schluss: Leichtes Plus – Banken vor Geschäftszahlen im Blick

Entsprechend standen die Finanzwerte am Berichtstag im Fokus sowie OC Oerlikon nach neuen Spekulationen über eine Zusammenführung des Technologiekonzerns mit der Industriegruppe Sulzer.


Der Leitindex SMI wechselte nach einem schwachen Start mehrfach die Vorzeichen und bewegte sich im Tagesverlauf in einer Bandbreite von gut 100 Punkten. Am Nachmittag sorgte die Entwicklung an der Wall Street zunächst für negative Stimmung. Händler verwiesen auf die Verschiebung des US-Regierungsplans für den Bankensektor auf Dienstag sowie auf belastende Konjunkturdaten. Gemäss der Forschungsorganisation Conference Board ist US-Arbeitsmarkt im Januar weiter eingebrochen. Später zogen die Kurse in den USA wieder an, was auch den Aktienmarkt hierzulande stützte.


Der SMI legte 35,41 Punkte bzw. 0,69% auf 5’158,50 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte 0,35% auf 744,15 Punkte vor und der breite SPI 0,60% auf 4’289,79 Punkte.


Die grössten Gewinne im SMI/SLI verbuchten OC Oerlikon (+9,1% auf 36 CHF) nach Spekulationen, wonach eine Verschmelzung des Konzerns mit Sulzer weiterhin denkbar ist. Viktor Vekselberg hält an beiden Unternehmen namhafte Beteiligungen, zudem läuft ein Stillhalteabkommen des russischen Oligarchen mit Sulzer in wenigen Wochen aus.


Die Anleger blickten daneben auf die Finanztitel, insbesondere auf die Grossbanken. Dabei schlossen UBS (-0,6% auf 12,90 CHF) vor den Jahresresultaten am (morgigen) Dienstag nach einem Auf und Ab negativ. Credit Suisse (-5,1% auf 30,88 CHF) trugen vor der Publikation am Mittwoch ebenfalls rote Vorzeichen und waren damit Schlusslicht unter den 30 Bluechips. Am Markt wird mit einem Verlust von 20 Mrd CHF für die UBS sowie mit 5 bis 10 Mrd CHF für die Credit Suisse gerechnet.


Julius Bär (+0,3% auf 30,08 CHF) konnten sich nach einem Tagestief von 28,40 CHF ins Plus hieven. Ende vergangener Woche hatte das Bekanntwerden eines anonymen Schreibens an die Bankenaufsicht für Wirbel gesorgt und für zeitweise Verluste von mehr als 40% gesorgt. Dem Institut wurde vorgeworfen, die Bilanz geschönt zu haben. Im Anschluss an die Ergebnispublikation vom Freitag hatten zudem mehrere Analysten das Kursziel gesenkt.


Deutlich erholt zeigten sich ZFS (+5,7% auf 205 CHF) nach Abgaben von 7,6% in der Vorwoche. Swiss Re (-0,5% auf 18,50 CHF) verloren dagegen nach einem frühen Tageshoch (20 CHF) kontinuierlich. In der Vorwoche hatten die Titel knapp 40% nach einem vermeldeten Milliardenverlust und einer Kapitalerhöhung eingebüsst. Auch Swiss Life (-2,3% auf 59,50 CHF) und Bâloise (-0,5% auf 78,30 CHF) schlossen leichter.


Die defensiven Werte gingen fester aus dem Handel, vor allem Roche (+2,3% auf 148,60 CHF). Die ZKB hatte eine Trading-Kaufempfehlung für die Titel mit Kursziel 155,40 CHF abgegeben, zudem hatten die Papiere in der Vorwoche 11,1% verloren. Die übrigen Index-Schwergewichte Novartis (+0,2% auf 49,12 CHF) und Nestlé (+0,3% auf 38,30 CHF) legten moderater zu.


ABB (+2,4% auf 16,85 CHF) rückten vor dem für Donnerstag erwarteten Resultat vor und Holcim (+3,7% auf 53,85 CHF) zeigten sich dank einer Tradingkaufempfehlung der ZKB von ihrer Frühschwäche erholt. In der ersten Handelsstunde standen die Papiere nach einem verhaltenen Ausblick des Mitbewerbers HeidelbergCement unter Druck.


Nobel Biocare (+0,1% auf 18 CHF) konnten frühe Avancen (Tageshoch 18,54 CHF) nicht halten. Händler führten den kurzen Höhenflug auf Deckungskäufe im Vorfeld des für Mittwoch angekündigten Jahresresultats und auf neue Übernahmespekulationen zurück. Wettbewerber Straumann (Aktie: +2,5% auf 175,30 CHF) will am Donnerstag Zahlen vorlegen.


Im breiten Markt verloren Huber + Suhner 3,3%. Das Unternehmen hat vorbörslich den Abbau von 100 von insgesamt 3’500 Stellen sowie teilweise Kurzarbeit angekündigt. Gurit (+5,7%) profitierten von einem erneuten Vertragsabschluss in China. Die grössten Avancen gab es bei Schaffner (+10,3%), die grössten Verluste bei COS (-16,7%). (awp/mc/ps/30) 

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