CH-Schluss: Schwach – Gewinnmitnahmen und US-Daten

Vor allem die schlechten US-Arbeitsmarktdaten belasteten die Aktienmärkte weltweit. Die aktuellen Daten hätten die Hoffnung auf eine Stabilisierung am Arbeitsmarkt durch überraschend gestiegene Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zunichte gemacht. Die Konjunkturszenarien liessen wenig Gutes für die Unternehmensgewinne in der in zwei Wochen anrollenden Earningsseason erwarten, hiess es im Handel.


Der SMI verlor am Berichtstag 1,51% auf 5’361,30 Punkte und blieb damit rund 47 Punkte über dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 1,36% auf 802,95 Punkte ein und der breite Gesamtmarkt SPI verlor 1,29% auf 4’623,46 Punkte.


Die grössten Verluste verzeichneten UBS (-5,9%). Marktakteure verweisen auf die Sektorhausse vom Vortag sowie auf Gerüchte einer bevorstehenden Gewinnwarnung beim französischen Mitbewerber Credit Agricole. Mehr Abgeber als Käufer gab es auch in Credit Suisse (-4,1%). Der Schweiz-Chef der Grossbank, Hans-Ulrich Meister, sagte gegenüber den Medien, er halte die Aufspaltung der Grossbanken für nicht realisierbar.


Deutlich nach unten ging es auch mit dem Lebensversicherer Swiss Life (-3,4%), der unter einer Rückstufung durch Merrill Lynch auf Underperform litt. Die Analysten der Bank verweisen auf unrealistische Markterwartungen über die Geschwindigkeit der Erholung des Titels. Die weiteren Versicherer im SMI büssten zwischen 0,1% (Swiss Re) und 2,2% (Bâloise) ein.


Anleger trennten sich auch von den Papieren der Pharmariesen Roche (-0,7%) und Novartis (-1,9%), die für einmal ihre defensiven Qualitäten nicht ausspielen konnten. Nestlé als dritte der defensiven Schwergewichte schlossen 0,4% leichter.


Konjunktursensitive Aktien schlossen in der Mehrheit besser als der Markt ab. So sanken ABB um 0,2%, Adecco um 0,6% und Clariant um 0,6%. Holcim verzeichneten nach der erfolgreichen Ausgabe über 1 Mrd CHF gar ein Plus von 0,6%.


Fester tendierten auch Swisscom (+0,5%). Der Telekomkonzern gab heute die Übernahme eines SAP-Dienstleisters mit rund 100 Mitarbeitenden bekannt. Und Richemont erholten sich mit plus 0,7% etwas von den Abgaben am Dienstag, als schwache Daten zu den Uhrenexporten die Werte unter Druck gesetzt hatten.


Im breiten Markt stiegen Barry Callebaut nach Zahlen um 2,2%. Der Schokoladenproduzent hat mit den Umsatzzahlen zu den ersten neun Monaten die Erwartungen des Marktes übertroffen. Zudem bestätigte die Gruppe die bisherigen Finanzziele.


Sulzer (-0,5%) vermeldete die Übernahme von SAB Technical Services in Indien für rund 6,3 Mio CHF. Allerdings ist der Preis noch von der künftigen Geschäftsentwicklung abhängig.


Gategroup schlossen 0,9% tiefer. CFO Thomas Bucher sagte gegenüber AWP, dass er für 2009 mit einem schlechteren Geschäftsgang als 2008 rechnet.


Cytos (+3,6%) gehörten indes zu den grössten Gewinnern im breiten Markt. Das Pharmaunternehmen hat in einer Analyse von Phase-II-Daten für den Blutdruck-Impfstoff CYT006AngQb mögliche Ursachen für das Scheitern des Produktekandidaten gefunden.


Ihren allerletzten Handelstag an der SIX schlossen bei Golay Buchel die PS mit einem Abschlag von 2,9%, während sich die Inhaberpapiere um 4,2% verteuerten. (awp/mc/pg/30)

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