CH-Schluss: Schwächer – Abwärtssog der US-Börse

Verhaltene Signale kamen am Nachmittag aus den USA: Der dortige Aktienmarkt drehte bis Handelsschluss in Europa vom positiven ins negative Terrain. Der Beschäftigungsindikator des Forschungsinstituts Conference Board bewegte den Markt kaum, am Abend stehen noch Daten zu den Verbraucherkrediten im April auf der Agenda.


Das Blue-Chips-Barometer SMI verlor 0,13% auf 6’291,04 Punkte, der Tiefstand lag bei 6’235 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,22% auf 956,35 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,20% auf 5’534,94 Punkte.


UBS rückten um 0,5% vor und zählten zeitweise zu den grössten Gewinnern. Beratungen über den Staatsvertrag mit den USA waren im Nationalrat für den späten Nachmittag traktandiert. Kein grünes Licht gab es für die Forderung, zwei Boni-Motionen beschleunigt zu behandeln. Medienberichten zufolge hat die Spitze der Grossbank indes einen Schritt auf die Politik zu gemacht und sich zum Gespräch bereit erklärt. CS (+0,8%) notierten fester, Julius Bär (-0,6%) verloren dagegen.


Die Assekuranzen waren mit Swiss Re (+1,0%) an der Tabellenspitze, ZFS (-0,4%), Bâloise (-0,8%) und Swiss Life (-2,2%) am Tabellenende über das gesamte Kurstableau verteilt. ZFS informierte über eine Mehrheitsbeteiligung an der indonesischen PT Mayapada Life und vollzieht so den Eintritt in den indonesischen Lebensversicherungsmarkt. Für Swiss erhöhte Morgan Stanley in Erwartung positiver Katalysatoren das Kursziel.


Richemont (+0,6%) zählten zu den grössten Gewinnern. Am Markt wurde auf eine Goldman-Sachs-Studie verwiesen. Die Aktie bleibt auf der «Pan-Europe Conviction Buy List» des US-Brokers und die jüngste Kursschwäche wird als attraktive Einstiegsmöglichkeit für Investoren gesehen. Swatch gewannen 0,4%. Konzernchef Nick Hayek stellte in der Wochenendpresse erneut ein neues Rekordergebnis für 2010 in Aussicht.


Von den Pharmawerten fielen Roche (-1,2%) deutlich zurück, während Novartis (-0,3%) leicht verloren. Roche habe zwar positive Studienergebnisse präsentiert, der grosse «Knalleffekt» sei jedoch ausgeblieben, begründen Beobachter. Der Pharmakonzern hat in einer Phase-III-Studie für Avastin bei Eierstockkrebs gute Detail-Studienergebnisse bekannt gegeben. Novartis hat unter anderem erfolgreiche Studiendaten zu Zometa und Afinitor präsentiert.


Auch Lonza (-0,1%) gaben nach. Der Lifesciencekonzern hat eine weltweite, exklusive Lizenz- und Vertriebsvereinbarung mit der amerikanischen California Stem Cell abgeschlossen.


Holcim tendierten ebenfalls um 0,1% leichter. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Holcim-Titel nach unten revidiert, was die tieferen Zementvolumen und -Preise reflektiere, hiess es.


Deutliche Verluste verbuchten unter anderem noch Logitech und Nobel Biocare (beide -2,0%).


Im breiten Markt sorgte bei Georg Fischer (+2,5%) eine Blocktransaktion für Fantasie. Insgesamt wechselten 100’000 Aktien im Gegenwert von 35,5 Mio CHF ausserbörslich die Hand. Am Markt wurden Spekulationen laut, wonach Investor Giorgio Behr involviert sein könnte. Der Industriekonzern erklärte auf Anfrage, von der Transaktion zwar Kenntnis zu haben, den Auftraggeber aber nicht zu kennen.


Transocean (+1,3%) zeigten sich etwas erholt. Aussagen von BP im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ölpest und der eigenen finanziellen Situation hätten den Markt etwas beruhigt, hiess es.


Die PS der BKB rückten um 0,3% vor. Das Institut ist gut ins neue Jahr gestartet, wie Direktionspräsident Hans Rudolf Matter im Gespräch mit AWP erklärte. (awp/mc/ps/30)

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