CH-Schluss: Schwächer – Lehman-Zahlen belasten

Doch schlechter als erwartet ausgefallene Zahlen der US-Bank Lehman Brothers zum dritten Quartal rissen dann sowohl die Finanzwerte als auch den Gesamtmarkt mit in die Tiefe.


Am Nachmittag legten die Aktien im Sog des freundlichen Starts an der Wall Street wieder zu, konnten die Gewinne jedoch nicht halten und rutschten wiederum in die Verlustzone.


Der SMI sank um 68,02 Stellen oder 0,95% auf 7’121,43 Punkte. Der Swiss Leader Index fiel um 1,24% auf 1’061,66 Zähler zurück und der Swiss Performance Index um 0,88% auf 5’964,88 Punkte.


Die Titel der Banken UBS (-4,0% auf 23,26 CHF) und CS (-3,3% auf 51,95 CHF) standen mit den jüngsten Meldungen von Lehman auf den Verkaufslisten der Investoren. Lehman erlitt einen neuerlichen Gewinn- und Einnahmeneinbruch und plant den Verkauf der Mehrheit am Geschäftsbereich «Investment Management» sowie den Spin-Off des Real-Estate-Business. Julius Bär verbilligten sich um 4,8% auf 64,25 CHF.


Die Versicherungstitel ZFS (-1,5% auf 287,00 CHF), Swiss Life (-2,8% auf 188,50 CHF), Swiss Re (-1,4% auf 68,85 CHF) und Baloise (-4,4% auf 88,55 CHF) konnten sich dem Abwärtstrend der Banken nicht entziehen.


Dem grössten Verkaufsdruck sahen sich jedoch Swatch (-7,5% auf 248,00 CHF) und Richemont (-7,7% auf 69,65 CHF) ausgesetzt. Richemont hat zwar am frühen Morgen über den Erwartungen liegende Umsatzwachstumsziffern für die ersten fünf Monate vorgelegt. Der vage und vorsichtige Ausblick und der Hinweis auf Anzeichen für eine Verlangsamung in den Nordamerika haben aber die Investoren etwas zurückgeschreckt. Dies zieht auch die Aktien von Swatch in Mitleidenschaft.


ABB (-2,1% auf 23,90 CHF) präsentierten sich ebenfalls weiterhin sehr schwach, wobei hier der Fall unter die Marke von 25 CHF eine negative technische Reaktion nach sich gezogen hat.


Als belastend erweist sich zudem das Börsenschwergewicht Nestle (-1,6% auf 49,12 CHF). Händler verwiesen auf Aussagen des CFO gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, nach denen sich das Wachstum im zweiten Halbjahr abschwächen könnte.


Auf der Gegenseite legten Novartis (+1,8% auf 60,90 CHF) und Roche (+2,2% auf 189,20 CHF) zu. Novartis wurden dabei von positiven Produktmeldungen etwas gestützt.


An der Spitze der Blue-Chips mit Aufschlägen fanden sich jedoch Ciba (+8,1% auf 40,52 CHF). «Die Titel werden heute, wie auch in den vergangenen Tagen von verschiedenen Spekulationen getrieben», sagte ein Händler. Am Handelstag selbst war offensichtlich ein Vorabdruck eines Artikels der «Weltwoche» für die Kursgewinne mitverantwortlich. Gemäss der Vorabmeldung will die Beteiligungsfirma Golden Peaks Capital des Investors Adriano Agosti den ehemaligen Bundesrat, Christoph Blocher, zum Präsidenten von Ciba küren und den gegenwärtigen Verwaltungsratspräsidenten Armin Meyer absetzen.


Im breiten Markt rückten ADB nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufsprogramms um 4,5% vor. Grössere Verluste verzeichnen unter anderen Schmolz+ Bickenbach (-7,0%) und Tamedia (-5,5%). (awp/mc/pg/31)

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