CH-Schluss: Schwächer nach impulslosem Handel – Nobel Biocare stark

Die Anleger würden den morgen Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank abwarten, hiess es im Handel.


Der am Nachmittag in den USA publizierte Index des Verbrauchervertrauens im Oktober war unter Erwartung und laut Marktbeobachtern ‹enttäuschend› ausgefallen. Damit habe sich die Hoffnung auf eine Zinssenkung seitens der Fed weiter verstärkt, so der Tenor. Allerdings dürfte eine Zinssenkung zumindest teilweise bereits eingepreist sein.


Der SMI notierte um 17.30 Uhr 68,06 Punkte bzw. 0,76% tiefer auf 8’939,21 Zählern. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank 0,7% auf 1’376,16 Stellen und der SPI 0,75% auf 7’301,69 Zähler.


Überragender Spitzenwert am Bluechipmarkt waren Nobel Biocare: Nach klar unter Erwartung ausgefallenen Drittquartalsergebnissen sanken die Aktien des Medtechkonzerns am Vormittag zunächst um gut 3%, arbeiteten sich danach aber in die Gewinnzone vor und schlossen 3,7% höher auf 326,50 CHF. Für Käuferinteresse sorgte laut Marktteilnehmern ein ebenfalls am Morgen angekündigtes Aktienrückkaufprogramm über 352 Mio CHF.


Den Gegenpol zu Nobel Biocare bildeten im SMI die Papiere von UBS die nach Quartalszahlen 1,3% auf 61,40 CHF hergaben. Die Grossbank vermeldete einen Vorsteuerverlust im Rahmen der vor Monatsfrist bekannt gegebenen und gestern nochmals bestätigten Grössenordnung. Während UBS Terrain hergaben, konnten die Bankenwerte CS (+0,5% auf 76,80 CHF) und deutlicher Julius Bär (+1,6% auf 98,20 CHF) Boden gutmachen.


Auch die Schwergewichte von Nestlé lastete mit einem Minus von 1,7% auf 531,50 CHF auf dem SMI. Die Genussscheine von Roche gaben 0,8% auf 196,50 CHF her auf die Nachricht, dass der Pharmakonzern die Übernahmeofferte für das US-Unternehmen Ventana verlängert hat, Ventana lehnt das – in ihren Augen feindliche – Angebot weiterhin ab. Novartis konnten auf der anderen Seite – ohne fundamentale News – 0,2% auf 61,00 CHF zulegen.


Auf der Gewinnerseite schlossen auch Clariant (+1,0% auf 14,40 CHF) tiefer, während Petroplus (-3,5% auf 103,20 CHF), Synthes (-2,7% auf 142,40 CHF) oder Richemont (-2,1% auf 81,10 CHF) klar verkauft wurden. Beim Raffineriebetreiber Petroplus werde aufgrund einer Kombination von schwachem US-Dollar und neuen Rekordständen beim Ölpreis mit einem schwachen Quartalsergebnis (Publikation 8.11.) gerechnet, hiess es.


Am breiten Markt setzten sich die frisch kotierten u-blox mit einem satten Plus von 22,1% auf 88,50 CHF abermals in Szene. Die Titel notieren mittlerweile um über 70% über dem Ausgabekurs.


Gurit (Aktie -21,7%) verärgerten die Anleger mit einer Gewinnwarnung. Das Unternehmen rechnet 2007 mit einem bestenfalls ausgeglichen operativen Ergebnis, neuer CEO wird der frühere Ascom-Chef Rudolf Hadorn. Ebenfalls nach einer Gewinnwarnung standen Zehnder unter Druck (-16,0%). Feintool legten dagegen nach Umsatzzahlen 1,7% zu, das Unternehmen hatte am letzten Freitag einer kleine Gewinnwarnung veröffentlicht. (awp/mc/gh)

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