CH-Schluss: Schwächer – US-Konjunkturdaten belasten

Die bis zum späten Vormittag erzielten Gewinne reduzierten sich, nachdem es geheissen hatte, die BayernLB schreibe wegen Fehlspekulationen für das abgelaufene Jahr und das erste Quartal 2008 insgesamt 4,3 Mrd EUR ab. Das ohnehin angeschlagene Vertrauen habe dadurch einen weiteren Tiefschlag erhalten und die Finanztitel belastet, sagte ein Händler.


Die jüngsten US-Konjunkturdaten zeigten sich am Nachmittag uneinheitlich. So verstärkten die schlechter als erwartet ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe den Verkaufsdruck auf die Titel. Zudem hätten sich damit die Anzeichen für einen enttäuschenden Arbeitsmarktbericht am Freitag verdichtet, hiess es im Handel.


Der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor lag dagegen über den Prognosen und verhalf den Standartwerten zunächst zu einer leichten Erholung. Die Daten deuteten zwar nicht auf einen Absturz der US-Ökonomie hin, allerdings auf ein Stagnieren der grössten Volkswirtschaft der Welt, wie ein Marktbeobachter kommentierte. Entsprechend gab der Aktienmarkt weiter nach.


Der SMI sank um 1,06% oder 80,42 auf 7’516,23 Zähler. Der SLI verlor 1,15% auf 1’153,06 Punkte. Der breite Markt – gemessen am SPI – gab um 1,0% auf 6’181,59 Stellen nach.


Nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag kam es bei den Banktiteln zu einer Konsolidierung. Die Abwärtstendenz wurde von den schlechten Nachrichten der BayernLB noch verstärkt. Vor allem UBS reagierten mit einem Minus von 4,7% auf 32,40 CHF. CS verloren 2,8% auf 56,10 CHF. Julius Bär sanken um 1,2% auf 77,00 CHF.


Auf der Verliererseite standen ebenso die Versicherungstitel. Bâloise sanken um 2,6% auf 102,80 CHF, ZFS um 2,5% auf 328,25 CHF und Swiss Re um 1,8% auf 90,70 CHF.


Syngenta (+5,9% auf 299,75 CHF) hat die Gewinnprognosen für 2008 erhöht und die Anleger damit positiv überrascht.


Bei OC Oerlikon (+4,5% auf 381,00 CHF) sorgte die Solarsparte für Kursphantasie. Das Unternehmen hat für die Solaraktivitäten die Umsatzprognose 2008 den Rezessionsängsten zum Trotz mit 700 Mio CHF bestätigt. In Handelskreisen kursierten zudem Spekulationen, wonach die Grossaktionärin Renova ihre Beteiligung auf über 20% ausbauen wolle.


Ebenfalls im Plus notierten Lonza (+1,9% auf 133,50 CHF). Lonza hat im Geschäftsbereich Life Science Ingredients Investitionen angekündigt. Das Unternehmen wird die Produktionskapazität für Nicotinate erweitern.


Überdurchschnittlich schwächer zeigten sich Logitech (-3,6% auf 26,08 CHF).


Nobel Biocare führte den angekündigten Aktiensplitt im Verhältnis 1:5 durch. Gleichzeitig wurden die Inhaberaktien in Namenaktien umgewandelt. Die Aktie kostete zum Schluss 48,26 CHF.


Im breiten Markt verpasste Barry Callebaut im ersten Halbjahr mit dem Reingewinn und dem Umsatz die Vorgaben. Die Aktie verlor 8,3%. Metraux (-3,4%) gaben nach Jahreszahlen ebenfalls nach.


Die Kioskbetreiberin Valora (Aktie: -1,9%) schnitt mit dem Reingewinn 2007 etwas schlechter als erwartet ab. (awp/mc/gh)

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