CH-Schluss: SMI setzt Rally fort – Quartalsberichte stützen

Bereits am Vorabend hat der US-Chiphersteller Intel mit Zahlen den Schweizer Aktien eine gute Vorgabe geliefert und zu einer festeren Eröffnung beigetragen. Im Handelsverlauf publizierten dann der Chemiekonzern BASF und die US-Bank JPMorgan Chase Quartalszahlen, die die Erwartungen klar übertrafen. Insbesondere der Bankabschluss fand grosse Beachtung und löste auch bei den Schweizer Grossbanken Käufe aus. Das Zahlenwerk sei ein gutes Omen für die noch zu erwartenden Quartalsberichte aus der Bankenwelt, hiess es. Konjunkturseitig sanken im September die Einzelhandelsumsätze weniger stark als erwartet und die Einfuhrpreise stiegen weniger stark als prognostiziert.


Bis Börsenschluss gewann das Blue Chips-Barometer SMI 1,34% auf 6’405,92 Punkte dazu. Das neue Intraday-Tageshoch bei 6’425 Stellen war gleichzeitig auch der neue Intraday-Jahreshöchststand. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss um 1,42% höher auf 991,51 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) kletterte um 1,25% auf 5’528,41 Punkte.


Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips zählten am Mittwoch die Grossbanken-Papiere von der UBS (+4,0%) und der Credit Suisse (+4,0%). Der Finanzkonzern JPMorgan hat mit dem Quartalsgewinn von 3,6 Mrd USD deutlich besser als erwartet abgeschnitten. Trotz des Gewinnsprungs warnte Bank-Chef Jamie Dimon jedoch, dass die Kosten für mögliche Kreditausfälle zunächst hoch bleiben dürften.


Ansonsten tendierten die Finanzaktien in der Schweiz uneinheitlich. Während Swiss Re (+2,0%) oder Swiss Life (+1,0%) ebenfalls zulegen konnten, gehörten Bâloise (-1,0%) und ZFS (-0,4%) zu den wenigen Verlierern.


Als Tagessieger gingen Clariant mit einem Plus von 7,3% aus dem Handel. Kurstreiber waren die über Erwarten ausgefallenen Zahlen der deutschen Konkurrentin BASF sowie eine positive Einschätzung eines Analysten. Dieser rechnet bei Clariant im dritten Quartal mit einer deutlichen Verbesserung der Margen.


Ebenfalls überdurchschnittlich fester schlossen Logitech (+3,1%), die von den Intel-Zahlen sowie von positiven Äusserungen des Konzernchefs Paul Ottelini Unterstützung erhalten haben. Aber auch andere Zykliker, wie ABB (+3,6%) oder Syngenta (+2,5%), waren gesucht.


Roche kletterten einen Tag vor Publikation der Umsatzzahlen zum dritten Quartal um 1,4% in die Höhe. Dagegen konnten sich die defensiven Novartis (+0,3%) und Nestlé (-0,4%) nicht in Szene setzen.


Im breiten Markt haben Day Software den starken Anstieg des Vortages fortgesetzt. Day gewannen am Schluss 5,6% dazu, nachdem die Titel am Dienstag ein Plus von 7,4% ausgewiesen hatten. Das Software-Unternehmen meldete gestern für das dritte Quartal einen 70%igen Zuwachs der Lizenzeinnahmen.


Basilea gewann 1,4%. Das Pharmaunternehmen hat in der Schweiz für Toctino die Zulassung zur Therapie von schwerem chronischem Handekzem erhalten. In den USA dürfte Toctino 2012 auf dem Markt kommen, dann soll auch der «Break-Even» erreicht werden.


Temenos (+2,0%) erhielten von Kurszielerhöhungen durch die Bank Vontobel und Cheuvreux leichten Rückenwind. Newron gewannen 0,7%. Das Mailänder Unternehmen hat die Rechte am Phase-I-Wirkstoff HF0420 im Rahmen einer Portfolio-Bereinigung an dessen Erfinder zurückgegeben. Am Markt wird von einer guten Entscheidung gesprochen. Walter Meier sind um 2,1% gestiegen; das Unternehmen hat eine weitere Reorganisation an der Spitze bekannt gegeben.


Dagegen büssten die Papiere der Modegruppe Charles Vögele 2,1% ein. In einem Zeitungsinterview liess Vögele-CEO André Maeder durchblicken, dass nach dem Verlust für das 1. Halbjahr auch für das gesamte Jahr 2009 ein rotes Ergebnis resultieren könnte. (awp/mc/pg/31)

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